Rheinpfalz „De Manner“

Manfred Seibel mit seiner geliebten „Zwicktritsch“.
Manfred Seibel mit seiner geliebten »Zwicktritsch«.

Wenn es in Hauenstein jemanden gibt, den man „Ehrenamtler aus Leidenschaft“ nennen darf, dann ist das „de Manner“ in der Burgstraße. Manfred Seibel, Vater von drei erwachsenen Söhnen und Opa von sieben Enkelkindern – das nächste soll im Juli das Licht der Welt erblicken – wird am heutigen Donnerstag 75 Jahre alt.

Mit seiner Frau Ingrid und der großen Familie wird er diesen besonderen Tag bei guter Gesundheit verbringen dürfen. Sein Traktor-Oldie bleibt in der Garage, und auch die tägliche Rentner-Präsenz in der großen Betriebszentrale der Dachdeckerei Seist seines Sohnes Christoph im Industriegebiet an der Alten B 10 wird mal unterbrochen. In seinem geliebten Musikverein lernte er als 15-Jähriger vor genau 60 Jahren Klarinette. Noch heute ist er eine Identifikationsfigur des Vereins und zählt mit Adelhard Leidner und Michael Bisson zu den langjährigsten Aktiven. „Ich würde heute noch gerne spielen, aber vor einigen Jahren musste ich wegen einer Fingergelenkserkrankung aufhören“, bedauert Seibel. Doch hinter allen großen Ereignissen, Konzerten, Partnerschaften und Vereinsausflügen findet sich die prägende Handschrift „vum Manner“. Natürlich besitzt er alle Vereins- und Verbandsehrungen. Von 1981 bis 2017 war auch noch Vereinskassierer und bekleidete andere Vorstandsposten. Seine Liebe gilt auch dem Singen. 1962 trat er als 18-Jähriger in den Männergesangverein ein, und auch heute noch ist er eine feste Stütze im zweiten Tenor. Obwohl er außer in der Gesellschaftsmannschaft beim SC Hauenstein kaum aktiv Fußball spielte, war Seibel bei dem Großverein hinter den Kulissen aktiv und als Organisationstalent vor allem in den Regionalligazeiten als Chef des Stadionwirtschaftsdienstes äußerst erfolgreich. Sechs Jahre fungierte er als Kassierer. 132 Mal hat er bereits Blut gespendet, und damit steht er ganz weit vorne auf der regionalen Rangliste. Und er war und ist sehr aktiv in der einst blühenden Partnerschaft zwischen Chauffailles und Hauenstein. Sein Kontakt zum 90-jährigen Pierre Guillot, dem Beaujolais-Weinhändler in der Partnerstadt, ist nie abgerissen. Schließlich ist da noch die Kommunalpolitik, in der er jahrzehntelang seine konstruktive, aber auch kritische Handschrift hinterlassen hat, für die CDU im Orts- und im Verbandsgemeinderat. Lange übte er das Amt des Beigeordneten in den kommunalen Gremien aus. Am Sonntag – „ich häb’ mich nochmool iwwerredde losse“ – tritt er nochmals an, auf dem letzten Listenplatz. Er hat fast alle kommunalen Urkunden erhalten, aber auf die „Zwicktritsch“, die bis 2004 verliehen wurde, ist er besonders stolz. Sie steht an einem Ehrenplatz in seinem gastlichen Haus. Bleibt noch zu erwähnen, dass Manfred Seibel ein Leben lang als versierter Schachtelmacher einen bodenständigen Beruf ausübte. Sein Vater Otto („s’ Ottos Otto“) hatte schon – wie sein Großvater Otto Seibel – eine Kartonagenmanufaktur, die der Bruder des Jubilars, Herbert Seibel, dann an der Ecke Trifels-/Dahnerstraße (heute Mühlenz-Schuhe) zu einer beachtlichen Größe ausbaute. Bis zum Tod seines Bruders arbeitete Manfred Seibel in verantwortlicher Position bei ihm und wechselte dann zur benachbarten Kartonagenfabrik IB Seibel, die auch heute noch produziert. Mit dessen Chef Norbert Seibel (89) arbeitete er auch in der Kommunalpolitik zusammen.

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