Coronavirus Vorerst keine Impfungen mit Astrazeneca-Vakzin mehr

Schon mehrere EU-Länder haben die Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin gestoppt.
Schon mehrere EU-Länder haben die Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin gestoppt.

Die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff Astrazeneca sind in Deutschland vorsorglich ausgesetzt. Die Bundesregierung folge damit einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag mit. Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa halte das Institut weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, „ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bezeichnete die vorläufige Aussetzung der Corona-Schutzimpfungen mit dem Präparat von Astrazeneca als „reine Vorsichtsmaßnahme“. „Wir setzen aus, um zu überprüfen“, sagte Spahn. Das Ergebnis der Überprüfung sei offen. Er fügte hinzu, für das Vertrauen in den Impfstoff sei es am wichtigsten, den fachlichen Empfehlungen zu folgen.

Auch Frankreich verzichtet auf Astrazeneca

Nach Deutschland setzen auch Frankreich und Italien die Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca vorsorglich aus. Das kündigten der französische Präsident Emmanuel Macron und die italienische Arzneimittelbehörde am Montag an.

Zuvor hatten bereits die Niederlande Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca für zwei Wochen ausgesetzt. Dies geschehe auf der Grundlage „neuer Informationen“, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge mit. Am Sonntag hatte sich auch die Impfkommission in Irland für ein Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat ausgesprochen, bis Berichte aus Norwegen über vier Fälle schwerer Blutgerinnsel nach Verabreichung des Mittels geprüft seien. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte allerdings erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe.

Zuvor hatten schon andere Länder das Mittel beziehungsweise eine Charge von Astrazeneca vorsorglich vom Markt genommen.

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