Frankenthal/Ludwigshafen Torun-Mord: Erneut lebenslänglich für Lockvogel-Frau

Im zweiten Frankenthaler Prozess um den Mord an dem Ludwigshafener Bauunternehmer Ismail Torun haben die Richter am Montag eine 46-Jährige aus Stuttgart erneut als Mörderin eingestuft und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Außerdem haben sie festgeschrieben, dass die Schuld der Frau „besonders schwer wiegt“. Das hat für sie konkrete Folgen: Während andere zur Höchststrafe verurteilte Verbrecher erstmals nach 15 Jahren auf Bewährung freikommen können, ist für sie diese Möglichkeit zunächst verstellt.
In tödliche Falle gelockt
Die 46-Jährige hatte sich Anfang 2017 mit dem reichen Ludwigshafener Firmenchef zu einem vermeintlichen Geschäftstermin verabredet und ihn so in eine Falle gelockt. Denn ihre zwei Komplizen überwältigten dann den 49-Jährigen, um von ihm Lösegeld zu erpressen und ihn dann zu erdrosseln. In einem ersten Prozess urteilten Frankenthaler Richter: Die Frau hatte ein paar Wochen zuvor schon einmal bei der Entführung eines Unternehmers mitgemacht, und auch diesen Mann hatten ihre Spießgesellen auch schon umgebracht. Also musste sie beim zweiten Mal ebenfalls mit einem mörderischen Ende des Menschenraubs rechnen. Und weil sie trotzdem mitmachte, verdient sie dafür die gleiche Strafe wie ihre Komplizen.
Doch dann entschied der Bundesgerichtshof: Ob das gerecht ist, muss genauer geprüft werden. Also wurde in Frankenthal der zweite Prozess gegen die Frau angesetzt, der nun aber ebenso ausgegangen ist wie der erste.
„Die Angeklagte hat ihre zweite Chance vertan“: Ein Kommentar zum neuen Urteil steht hier. Und hier wird erklärt, wieso die Richter sie eigentlich sogar für eine Doppemörderin halten, aber sie nicht als solche verurteilt haben.