Kaiserslautern Tierquälerei-Vorwürfe: Metzgerei darf nicht mehr schlachten

Tierquälerei in einem Schlachthof in Kaiserslautern? Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit entsprechende Vorwürfe von Tierrechtle
Tierquälerei in einem Schlachthof in Kaiserslautern? Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit entsprechende Vorwürfe von Tierrechtlern.

Bei der Pferdemetzgerei Härting in Kaiserslautern werden vorerst keine Tiere mehr getötet und zerlegt. Die Kreisverwaltung Kaiserslautern hat dem Traditionsunternehmen „bis auf Weiteres“ den Schlachtbetrieb untersagt. Dies teilte die Behörde am Freitag auf Anfrage mit. Hintergrund ist der von Tierrechtlern erhobene Vorwurf der Tierquälerei.

Am Donnerstag waren heimlich aufgenommene Videos bekannt geworden, auf denen zu sehen sein soll, wie Rinder, Pferde und Schweine geschlachtet wurden, bevor sie ausreichend betäubt waren, so dass sie augenscheinlich den Tötungsprozess bei vollem Bewusstsein erlebten. Als Urheber des Videomaterials, das die Arbeitsweise des Schlachthofs über einen Zeitraum von fünf Wochen dokumentieren soll, hat sich der Tierrechtsaktivist Philipp Hörmann zu erkennen gegeben. Anhand der Aufnahmen könne man davon sprechen, dass die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Härting „systematisch“ begangen würden, sagte der gelernte Metzger der RHEINPFALZ. Er hatte daraufhin am 12. November Strafanzeige erstattet und sein Material sowohl der Polizei als auch den Veterinärbehörden zur Verfügung gestellt. Auch der SWR berichtete.

Das Justizzentrum Kaiserslautern, Sitz der Staatsanwaltschaft.
Kaiserslautern

Tierquälerei-Vorwurf gegen Schlachthof: Staatsanwalt prüft

Das Veterinäramt habe „das zugespielte Videomaterial nach eingehender veterinärrechtlicher Bewertung an die Staatsanwaltschaft zur Prüfung von etwaigen strafrechtlichen Verstößen im Hinblick auf das Tierschutzgesetz weitergeleitet“, so die Kreisverwaltung. Auch seien „umgehend weitere umfangreiche tierschutzrechtliche Überprüfungen durchgeführt worden“, die darin mündeten, dass der Firma Härting vorerst Schlachtungen untersagt wurden. Geschäftsführer Dirk Habermann wollte sich auch auf mehrmalige Nachfrage der RHEINPFALZ nicht zu den Vorgängen äußern.

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