Speyer Tauwetter und Regen: Neues Hochwasser droht
Vier Wochen nach dem jüngsten Hochwasser des Rheins mit dem Scheitelpunkt bei 7,30 Metern am Pegel Speyer droht nächste Woche aufgrund von Tauwetter und Regen in den Alpen sowie im Schwarzwald ein noch höherer Wasserstand des längsten deutschen Flusses. Nach einer Abschätzung der weiteren Tendenz durch die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (HVZ), Stand Donnerstag 14.30 Uhr, ist am Mittwoch kommender Woche ein Pegelstand von mehr als acht Metern in Speyer wahrscheinlich. Wobei der Scheitelpunkt der Hochwasserwelle damit noch nicht erreicht sein soll. Bereits ab 6,20 Meter am hiesigen Pegel gelten Einschränkungen für die Schifffahrt, ab 7,30 Meter wird diese ganz eingestellt. Im Speyerer Umland steht das Wasser dann auf Campingplätzen, etwas später auch auf Straßen nahe dem Rhein – etwa an der Zufahrt zur Altriper Fähre oder zur Kollerinsel. Als zweijährliches Hochwasser gilt ein Pegelstand von 7,27 Meter, ein zehnjährliches Hochwasser markieren 8,51 Meter.
Die Hochwasserschutzanlagen wie etwa Deiche und Spundwände sind – fast durchgängig – für einen Wasserstand von bis zu 9,30 Meter am Pegel Speyer ausgelegt. Bereits bei Erreichen von deutlich mehr als acht Metern bei weiter steigender Tendenz würden Polder, also künstlich geschaffene Rückhalteräume, nach einer bestimmten Reihenfolge gezielt mit Rheinwasser geflutet. Es gibt rheinaufwärts Polder in Frankreich, Baden-Württemberg und im Landkreis Germersheim. Aktuell muss damit gerechnet werden, dass die ungesteuerte Polderanlage Wörth/Jockgrim geflutet wird. Polder nahe Speyer befinden sich auf der Halbinsel Flotzgrün, bei Mechtersheim und auf der Kollerinsel. Diese sind bisher aber noch nicht gebraucht worden.