Betrüger wiederholt erfolgreich Schockanrufe: Lage in der Pfalz spitzt sich zu

Telefonanrufe, WhatsApp-Nachrichten – die Maschen der Betrüger sind ausgeklügelt.
Telefonanrufe, WhatsApp-Nachrichten – die Maschen der Betrüger sind ausgeklügelt.

Die Welle erfolgreicher „Schockanrufe“ von betrügerischen Banden bei Senioren reißt nicht ab, sondern erweist sich als immer dramatischer. Am 13. Mai hatte die RHEINPFALZ am SONNTAG im Beitrag „Zugriff? Nein, danke!“ über einen Fall aus Landau berichtet. Einem Ehepaar war es Anfang Mai gelungen, die Betrüger fast 40 Minuten am Telefon zu halten und parallel dazu die Polizei zu informieren – die wollte allerdings nicht eingreifen. Seiter ist es in der Pfalz zu mindestens vier Übergaben von Geld und Wertsachen an Betrüger gekommen. Gesamtschaden: 80.000 Euro. Wie berichtet, rufen die Betrüger wahllos Menschen an und behaupten, ein Verwandter habe einen Unfall verursacht und könne nur per Zahlung einer hohen Summe vor dem Gefängnis bewahrt werden. Die Banden machen – meist aus Callcentern im Ausland – Tausende Anrufe in kürzester Zeit und gezielt in bestimmten Regionen, in denen schon Abholer-Teams warten, um das Geld zu kassieren.

Am 17. Mai erbeutete ein falscher Polizist auf diese Weise 30.000 Euro von einer Zweibrückerin. Etwa zur selben Zeit haben Betrüger einen 86-jährigen Mann aus Kaiserslautern um Schmuck und Goldmünzen im Wert von mindestens 10.000 Euro gebracht sowie eine 55-jährige Frau aus der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg um Schmuck im Wert von über 20.000 Euro. In dieser Woche hat ein 58-Jähriger aus Beindersheim dazu gebracht werden können, Goldmünzen im Wert von etwa 20.000 Euro an einen Mann zu übergeben, der sich als Bote des Amtsgerichts ausgegeben hatte. Während sich die Polizei in Landau in dem Fall, über den die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete, nicht zu einem Zugriff entschließen konnte, fahndet die Polizei nun andernorts nach unbekannten Abholern: In einem Fall nach einem Mann Mitte 30, etwa 1,60 bis 1,70 Meter groß, mit Dreitagebart und rundlichem Gesicht, in einem anderen Fall nach einer Frau, zwischen 35 und 40 Jahren, 1,65 Meter groß, mit dunklem, krausem Haar, das zu einem Knoten zusammengebunden war.

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