Daimler Truck Radström blickt zuversichtlich in Zukunft des Wörther Lkw-Werks

Karin Radström, Chefin der Marke Mercedes-Benz-Lkw, beim Festakt in Wörth.
Karin Radström, Chefin der Marke Mercedes-Benz-Lkw, beim Festakt in Wörth.

Die Chefin der Marke Mercedes-Benz-Lkw, Karin Radström, hat sich optimistisch gezeigt, was die Zukunft des Mercedes-Benz-Werks im südpfälzischen Wörth betrifft. Bei einem Festakt zum 60. Geburtstag des Lkw-Werks sagte die 44-jährige Schwedin am Montag gegenüber der RHEINPFALZ: „Das Werk in Wörth ist das Herz von Mercedes-Benz Trucks. Es ist nicht nur unser größtes Werk, hier bringen wir auch alle unsere Innovationen ein und testen sie, bevor wir sie weltweit ausrollen.“ Wandel und Herausforderungen würden in Wörth immer ernst genommen und hervorragend gemeistert. „Deswegen bin ich stolz auf die Geschichte des Werks und blicke mit Zuversicht in seine Zukunft.“

Zu dem Festakt waren Vertreter aus Politik, Wegbegleiter und Partner sowie das Management von Mercedes-Benz Trucks nach Wörth gekommen. Dabei standen neben einem Blick zurück auf die Geschichte des Werks die Zukunftsthemen und Transformation am Standort im Fokus.

Dreyer spricht von Erfolgsgeschichte

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von einer „Erfolgsgeschichte“. „Als Ministerpräsidentin macht es mich sehr stolz, dass wir diesen Global Player in unserem Bundesland haben“, sagte Dreyer. „Die Automobilindustrie ist die zweitwichtigste Branche im Land bezogen auf Umsatz und Beschäftigung und die Landesregierung ist sich der Bedeutung für die rheinland-pfälzische Wirtschaft sehr bewusst.“

Dreyer nahm in ihrer Rede auch Bezug auf das Haushaltschaos der Bundesregierung. Seitdem das Bundesverfassungsgericht Mitte November die Umwidmung von 60 Milliarden Euro im Etat in den Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt hat, stehen mehrere Bundeszuschüsse auf der Kippe. Dreyer sagte, sie gehe davon aus, dass es noch in diesem Jahr Klarheit gebe und zeigte sich optimistisch, was die Förderungen der Klimaschutzziele im Verkehrssektor angeht.

Radström appelliert an Politik

Mercedes-Benz-Trucks-Chefin Radström unterstrich gegenüber der RHEINPFALZ: „Was wir uns wirklich wünschen und wofür wir uns auch einsetzen ist, dass ein Teil der Mehreinnahmen aus der neuen CO2-Abgabe bei der Lkw-Maut für die Transformation des Straßengüterverkehrs verwendet wird.“ Denn eine öffentliche Ladeinfrastruktur sei die größte Herausforderung, um die Transformation erfolgreich zu meistern.

Auf die Frage, ob sie sich Sorgen mache, dass wegen des Berliner Haushaltschaos die beantragte Bundesförderung für das Geothermie-Projekt in Wörth auf der Kippe stehe, sagte Radström: „Wir müssen jetzt abwarten, denn bevor wir keine Sicherheit haben, können wir das Projekt nicht starten. Daher ist es wichtig und ich hoffe, dass wir die Informationen möglichst früh im neuen Jahr bekommen.“

Das Lkw-Werk in Wörth wurde 1963 eröffnet. Heute beschäftigt es rund 10.000 Mitarbeiter und ist nach der BASF der zweitgrößte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. Nach Angaben von Daimler Truck haben seit der Eröffnung rund 4,4 Millionen Fahrzeuge das Werk verlassen.

Mehr zum Thema: Schwieriger Boden für E-Laster

x