Hochwasser-Katastrophe „Jahrhundertaufgabe“ – Konferenz berät über Wiederaufbau des Ahrtals

Die zerstörte Bundesstraße durch das Ahrtal, aufgenommen am 9. August.
Die zerstörte Bundesstraße durch das Ahrtal, aufgenommen am 9. August.

Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal haben sich erstmals Experten, Politiker und Bürger über den Wiederaufbau der Region ausgetauscht. Die sogenannte Zukunftskonferenz wurde ins Leben gerufen, um Ideen und Positionen zu den verschiedenen Aspekten einzusammeln und zu diskutieren. Man müsse sich einer Jahrhundertaufgabe stellen, sagte der stellvertretende Landrat des Kreises Ahrweiler, Horst Gies (CDU), am Dienstag. „Jetzt ist es erforderlich, kluge Ideen und klare Vorstellungen für die Zukunft gemeinsam zu entwickeln.“

Der Wiederaufbau der Infrastruktur müsse strategisch, nachhaltig und zukunftsfest angegangen werden. Es dürfe dabei keine Denkverbote geben. Die Bewältigung der Krise erfordere eine nie gekannte Kraftanstrengung, sagte Gies, der als Erster Kreisbeigeordneter den langfristig erkrankten Landrat Jürgen Pföhler (CDU) vertritt. Die Zukunftskonferenz zum Ahrtal soll mehrmals tagen, auch Bürger können Vorschläge einreichen.

Bei der Flutkatastrophe am 14. und 15. Juli waren im Ahrtal mindestens 134 Menschen ums Leben gekommen. In zahlreichen Ortschaften richtete das Hochwasser verheerende Zerstörungen an. Die Wiederaufbaubeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß, sagte, beim Wiederaufbau gehe es um eine Schadenssumme von insgesamt rund 18 Milliarden Euro.

„Vieles wird nicht eins zu eins entstehen können wie früher“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) als Vertreterin der Bundesregierung. Es dürfe beim Wiederaufbau keine Förderlücke geben, dafür hätten Bund und Land Rheinland-Pfalz gemeinsam gesorgt.

Der rheinland-pfälzische CDU-Landtagsfraktionschef Christian Baldauf schlug unterdessen vor, das Ahrtal für den Wiederaufbau in vielen Aspekten zur Modellregion zu machen. Als Beispiele nannte er den neuesten Mobilfunkstandard G5 oder Ladepunkte für Elektro-Autos an Laternen. „Beim Wiederaufbau können und müssen wir in alle Richtungen denken“, sagte Baldauf.

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