Neustadt Haßloch: Empörung nach Kahlschlag am Feldgraben

Ganze Arbeit geleistet: der Feldgraben nach dem Eingriff. Foto: frei/Mangold
Ganze Arbeit geleistet: der Feldgraben nach dem Eingriff.

Ein massiver Eingriff am Feldgraben östlich von Haßloch sorgt für Empörung. Der Gewässerzweckverband Rehbach-Speyerbach hat auf etwa einem halben Kilometer Länge nicht nur Hecken entfernen, sondern während der Laichzeit auch die Sohle des Grabens räumen lassen. Nicht nur Laich, auch der Lebensraum von Amphibien wurde zerstört. Naturschützer hatten dort Teichmolche, Grasfrösche und sogar eine seltene Wechselkröte beobachtet. Umweltdezernent Dieter Schuhmacher (SPD) zeigt sich „entsetzt“.

„Sanfte Grabenpflege“ der Gemeinde



Die Gemeinde hatte kürzlich am Feldgraben von einer Fachfirma auf 100 Metern Länge Brombeerhecken schneiden lassen. In Haßloch wird eine „sanfte Grabenpflege“ betrieben, nachdem Ende 2015 ein Kahlschlag an Gräben heftige Kritik ausgelöst hatte. Als Konsequenz daraus wurde ein Pflegehandbuch mit genauen Anweisungen für die Gewässerunterhaltung entwickelt.

„Fehler in der Kommunikation“


Verbandsingenieur Arved Reimann vom Gewässerzweckverband räumt gegenüber der RHEINPFALZ die Schuld an dem Kahlschlag ein. Ihm selbst sei ein folgenreicher Fehler in der Kommunikation mit der beauftragten Firma passiert. Als er gesehen habe, dass im oberen Bereich des Feldgrabens Hecken geschnitten werden, habe er auch im weiteren Verlauf Bewuchs entfernen lassen wollen. Er habe dazu eine Firma beauftragt, die bereits mehrfach in Haßloch tätig gewesen sei. Der Auftrag habe zwar nur das Schneiden der Uferböschung umfasst, nicht aber die Räumung der Sohle. Aber er habe offenbar nicht genau genug kommuniziert, welche Arbeiten ausgeführt werden sollen, so Reimann. Die beauftragte Firma treffe keine Schuld, ebenso wenig die Gemeinde. Der nicht beabsichtigte Kahlschlag sei sehr bedauerlich. Es solle aber versucht werden, den abgeräumten Graben ökologisch wieder aufzuwerten.

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