Ludwigshafen Hochstraße Nord wird weiter auf Schäden kontrolliert

Die roten Fangnetze sollen Betonbrocken auffangen.
Die roten Fangnetze sollen Betonbrocken auffangen.

Die Hochstraße Nord ist marode. Damit die Trasse bis zum Abriss noch durchhält, werden die einzelnen Bauwerke kontrolliert. Deswegen kommt es zu Sperrungen. Auch die roten Netze werden kontrolliert. Sie sollen verhindern, dass Betonbrocken herabstürzen und Schäden anrichten.

Wie die Stadt mitteilt, sollen die regelmäßigen Bauwerksprüfungen an der Hochstraße jeweils an einem Sonntag im August, September und Oktober mit einem Brückenuntersichtgerät und einem Hubsteiger fortgesetzt werden. Die Verwaltung betont, dass es sich um geplante Untersuchungen handelt. Seit August 2021 sind Experten schon im Einsatz, um alle Abschnitte der Hochstraße Nord zu inspizieren. Die 1,8 Kilometer lange Trasse soll auf einer Strecke von 860 Metern durch eine ebenerdige Stadtstraße (Helmut-Kohl-Allee) ersetzt werden.

Für Autofahrer wird es durch die Kontrollen Einschränkungen geben: Am Sonntag, 28. August, werden von 8 bis 17 Uhr die Unterseiten der Hochstraße in Fahrtrichtung Mannheim zwischen Heinigstraße und Rathaus-Center sowie die Abfahrt in Richtung Oppau/BASF untersucht. Dazu wird eine Fahrspur verengt. Die Abfahrt in Richtung Innenstadt und Oppau/BASF wird kurzzeitig gesperrt. Zeitgleich wird von der Rheinuferstraße vom Boden aus die Unterseite begutachtet. Der Verkehr wird an den jeweiligen Einsatzstellen eines Hubsteigers vorbeigeleitet.

Fortsetzung im September

Weiter geht es am Sonntag, 11. September. Untersucht wird der Abschnitt vom Hemshoftunnel auf die Hochstraße in Fahrtrichtung Bad Dürkheim bis zur Abfahrt Heinigstraße. Zeitweise wird dafür die Auffahrtsrampe gesperrt. Außerdem werden die roten Auffangnetze in Höhe Heinigstraße in beiden Fahrtrichtungen geprüft. Währendessen kann der Verkehr nur einspurig fließen.

Am Sonntag, 9. Oktober, wird dann die Hochstraße ab der Auffahrt von der Rheinuferstraße in Richtung Bad Dürkheim um den Würfelbunker herum und auf der Hauptfahrbahn von der Lkw-Sperre bis in Höhe des Rathaus-Centers überprüft. Dafür muss die Auffahrt nach Bad Dürkheim um den Würfelbunker herum kurzzeitig gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt über den Hemshofkreisel. Auf der Hochstraße selbst wird der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen jeweils einspurig an den Prüfstellen vorbeigeleitet.

Schäden frühzeitig erkennen

Ziel der regelmäßig stattfindenden Bauwerksprüfungen ist es, Schäden frühzeitig zu erkennen und zu reparieren, damit die Hochstraße Nord als wichtige Verkehrsader der Region noch befahren werden kann, bis der Lückenschluss an der Hochstraße Süd erfolgt. Dort wird die abgerissene Pilzhochstraße als Teil der Hochstraße Süd durch einen Neubau ersetzt. Bis 2026 soll der Ersatz stehen. Dann soll der Abriss des Nordbrückenkopfs an der Hochstraße Nord beginnen.

Die Finanzierung der Straßenbauprojekte ist noch offen und sorgt aktuell für Diskussionen. Zusammen mit dem geplanten Rathausabriss werden die Kosten für die Infrastrukturprojekte auf mittlerweile 1,5 Milliarden Euro geschätzt. In der Lokalpolitik sind deshalb Rufe nach einem Plan B laut geworden. Grund: Selbst, wenn die finanzielle Last verteilt wird, der Bund 60, das Land 25 und die Stadt 15 Prozent der Kosten übernehmen, bliebe an Ludwigshafen immer noch ein dreistelliger Millionenbetrag hängen. Dies würde der Stadt auf Dauer jeglichen finanziellen Handlungsspielraum nehmen, sagen einige Politiker. Andere halten die Debatte über einen Plan B während der Verhandlungen über Zuschüsse für kontraproduktiv.

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