Ludwigshafen Drei Schüler mit Albert-Schweitzer-Preis ausgezeichnet

Dekan Paul Metzger (links) und Rainer Huy zeichnen Alisha Müller (Mitte, rechts) und Omaima Saleh aus.
Dekan Paul Metzger (links) und Rainer Huy zeichnen Alisha Müller (Mitte, rechts) und Omaima Saleh aus.

Schüler zweier Realschulen plus und einer Integrierten Gesamtschule in Ludwigshafen sind am Donnerstag im Lutherturm für ihre gewissenhafte Hilfsbereitschaft mit dem Albert-Schweitzer-Preis ausgezeichnet worden. Nach der Verleihung spendierte das protestantische Dekanat ihnen eine Pizza.

„Was du tust, gehört zum Menschsein“, sagte Albert Schweitzer in einem schlichten Satz. Der 1875 im Elsass geborene Arzt, Theologe und Philosoph zählt zu den bedeutendsten Denkern des letzten Jahrhunderts. Schweitzers pazifistischen Bemühungen und seine Hilfsbereitschaft inspirieren noch heute. Um an sein Wirken zu erinnern, verleihen das Dekanat und das Religionspädogogische Zentrum der Evangelischen Kirche der Pfalz alljährlich einen nach Albert Schweitzer benannten Preis an Schülerinnen und Schüler aus Ludwigshafen, die mit außergewöhnlichem sozialem Verhalten auf sich aufmerksam gemacht haben.

Die religionsunabhängige Auszeichnung ging in diesem Jahr an Alisha Müller von der Ernst-Reuter-Realschule plus und an Omaima Saleh von der Karolina-Burger-Realschule plus in Mundenheim. Der dritte Preisträger, Jonyou Hanna, von der Integrierten Gesamtschule Gartenstadt war verhindert. Die 15-jährigen Schüler wurden jeweils von ihren Lehrern für den Preis vorgeschlagen. Während ihrer Schulzeit hatten sie sich unaufgefordert für ein angenehmes Klassenklima engagiert. Sie unterstützten ihre Mitschüler bei Problemen und setzten sich für gewaltfreie Lösungen ein. Jonyou Hanna sind zudem die Pflege und der Schutz von Tieren, zum Beispiel von Bienen, Herzensanliegen.

„Die Würdigung derjenigen, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen, kommt oft zu kurz. Das möchten wir mit dem Albert-Schweitzer-Preis ändern“, führte Dekan Paul Metzger als Begründung für die Preisverleihung an. Er übergab die Urkunden gemeinsam mit Rainer Huy, der das Religionspädogogische Zentrum der Evangelischen Kirche der Pfalz vertrat. Albert Schweitzer habe ihn von Kindesbeinen an geprägt. „Die meisten Preisträger kommen von der Ernst-Reuter-Realschule plus oder der Karolina-Burger-Realschule plus“, überlegt Rainer Huy. Zu den vorigen Preisträgern bestehe kein Kontakt mehr. Er wisse nicht, ob sie heute in einem sozialen Beruf tätig seien.

„Coole Sache“

Unter den Gästen befand sich auch Omaima Salehs Klassenlehrerin Sophia Lauer. Die 31-Jährige ist stolz auf ihre Schülerin und fügt hinzu: „Es gibt viele liebe Mädchen in der Klasse, die für den Preis in Frage gekommen wären.“ Salehs Mitschüler hätten der Lehrerin beim Benennen der Preisträgerin geholfen. „Das ist eine coole Sache“, loben zwei Klassenkameraden ihre Klassensprecherin. Die Mitschülerin möchte nach ihrem Abitur gerne Anwältin werden. Alisha Müller, die die Schule abgeschlossen hat, beginnt im August eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten. Die gewissenhafte Arbeit als Schulsanitäterin habe sie inspiriert und sei ihr beruflicher Wegweiser.

„Es macht Spaß, zu helfen“, meinen die Jugendlichen ohne Ausschmückungen. Ihr Einstieg ins Erwachsenenleben beginnt erst, ihr beruflicher Werdegang auch. Bei Pizza und guter Gesellschaft genossen sie zunächst einmal ihre Auszeichnung.

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