Kommentar Straßennamen in Landau: Entscheidung ist überfällig

Die Zeit von Reichspräsident Hindenburg als Namenspate einer Straße in Landau scheint abgelaufen zu sein.
Die Zeit von Reichspräsident Hindenburg als Namenspate einer Straße in Landau scheint abgelaufen zu sein.

Wer bei Straßennamen ewig debattieren will, schwächt das Vertrauen in Entscheidungswille und -fähigkeit der Politik.

Die Debatte um die Straßennamen in Landau geht ihrem Ende entgegen, und das ist gut so. Seit quälend langen sechs Jahren läuft sie – zumindest im Fall des früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Ludwig Kohl-Larsen und Hans Stempel kamen erst später hinzu. Sicher ist: In jedem Fall ist die Umbenennung richtig.

Die schlichte und anbiedernde Taktik der CDU, eine die ganze Stadt betreffende Entscheidung allein den Anwohnern überlassen zu wollen, ist nicht aufgegangen. Geplatzt ist auch ihre Hoffnung, durch weitere Beteiligungsrunden die Entscheidung hinter die Kommunalwahl zu schieben und mit einer anderen Mehrheit die Umbenennungen zu verhindern – denn anders lässt sich die aktive Politikverweigerungsstrategie nicht erklären.

Bezeichnend ist, dass trotz Aufforderung durch die CDU keiner der Anwohner ein Bürgerbegehren gestartet hat. Warum? Scheuen sie die Arbeit? Ist es ihnen dann doch nicht so wichtig? Oder wissen sie, dass sie keine guten Argumente haben?

Schade ist, dass mit „Am Zoo“ und Margot Stempel-Lebert nur zwei von drei Straßen mit Landau-Bezug benannt werden könnten. Bei aller Wertschätzung: Hildegard von Bingen passt in jeder beliebigen Ortschaft. Bleibt zu hoffen, dass Anna Ritzmann und Maria-Theresia Frühmesser im neuen Viertel im Südwesten zum Zuge kommen. Dieses wurde übrigens von CDU, SPD und FWG völlig ohne Bürgerbeteiligung beschlossen.

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