Landau Fahrradclub: Radbrücke wichtiger als Kraut- und Wiesenbrücken

Für den vierspurigen Ausbau der B10 bei Landau müssen allein vier Wirtschaftswegebrücken erneuert werden.
Für den vierspurigen Ausbau der B10 bei Landau müssen allein vier Wirtschaftswegebrücken erneuert werden.

In die lebhafte Debatte über die Landauer Fahrradbrücke über Maximilianstraße und Bahngleise hat sich jetzt auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Landau-SÜW eingeschaltet. Der erachtet das Bauwerk als alternativlos für den Radverkehr wie auch für den motorisierten Verkehr in Landau und im Kreis.

Der ADFC ist besorgt über den CDU-Antrag, die Brücke abermals auf den Prüfstand und infrage zu stellen, „obwohl diese sinnvolle Maßnahme längst von der grün-schwarzen Koalition beschlossen ist“. Wie berichtet, will die CDU Näheres zu den zu erwartenden Kostensteigerungen wissen. Aber auch die SPD hatte Zweifel angemeldet, ob der Eigenanteil der Stadt nicht besser für andere Vorhaben im Horst eingesetzt werden sollte.

Im Zuge der Förderung durch das Programm „Klimaschutz durch Radverkehr“ wurde die einmalige Fördersumme von 3,3 Millionen Euro gesichert. „Diese darf nicht gefährdet werden“, meint Michael Schindler, Vorsitzender des ADFC LD-SÜW. Er zieht eine Parallele zum vierspurigen B10-Ausbau, der ursprünglich 370 Millionen Euro kosten sollte, aktuell jedoch „mit über einer Milliarde taxiert“.

Zuschuss ist zweckgebunden

Jede Kraut- und Wiesenbrücke – gemeint sind Brücken im Verlauf von Wirtschaftswegen, die erneuert werden müssen, weil ihre Spannweite nicht für vier Spuren plus Randstreifen ausreicht – , könne sich „mit den Kosten messen, aber bei weitem nicht mit dem Nutzen der Radwegebrücke im Herzen Landaus“. Allein der Bedarf im Schulverkehr des Schulzentrums Ost mit über 1700 Schülerinnen und Schülern werde die Frequentierung der Wirtschaftswegebrücken über die B10 weit übersteigen. Darüber hinaus verbindet die Brücke nicht nur Ortsteile Landaus miteinander, sondern nimmt unter anderem auch den gesamten Radverkehr auf dem Queichtalradweg von Germersheim nach Annweiler und Hauenstein auf.

Den politischen Akteuren sei offenbar nicht klar, „dass es keine Umwidmung der Fördersumme auf andere Projekte geben kann“. Die einzige Alternative wäre schlichtweg die Streichung des Vorhabens und eine Verdichtung des Verkehrs auf den vorhandenen Verbindungen. Das würde nicht zum Landauer Bevölkerungswachstum passen, warnt Schindler. „Landau würde in Sachen Mobilität und Mobilitätswende um Jahre zurückgeworfen.“ Der ADFC sagt: „Das darf nicht passieren.“

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