Südwestpfalz Mehr Müll im Wald

Deutlich gestiegen ist nach Eindrücken von Förstern im Corona-Jahr die Müllmenge im Wald.

Ein Teil ist dem regelrechten Ansturm auf den Wald durch Wanderer, Radfahrer und Urlauber zuzurechnen. Davon zeugen zahlreiche Papiertaschentücher am Rand der Wanderwege, übervolle Mülleimer, zurückgelassene Müllsäcke und kaum ein Felsen ohne (verbotene) Feuerstelle – das hat Ralf Neuheisel, Leiter des Forstamtes Wasgau in Dahn, schon im Sommer festgestellt. Doch es sind nicht nur Erholungssuchende, die Müll hinterlassen. Etliche fahren gezielt in den Wald, um größere Mengen zu entsorgen. Einen großen Container Grünabfall habe aktuell ein Lkw auf dem Braunsberg abgekippt, stellt der Dahner Forstamtsleiter fest. Auch Bauschutt finde man immer wieder im Wald.

An der aktuellen Müll-Sammel-Aktion waren die Forstämter nicht direkt beteiligt, weil die zentrale Forstverwaltung damit befasst war. Doch mitbekommen hat Neuheisel, dass eine Familie aus Bruchweiler-Bärenbach am Sonntag die „Jagdhütte“ bei Bundenthal gereinigt habe – was die dort zuvor versammelte Party-Runde offensichtlich „vergessen“ hatte.

Erst kürzlich 70 Altreifen entdeckt

Über mehr Müllfunde im Corona-Jahr kann auch Theodor Ringeisen berichten, der Leiter des Forstamtes Westrich in Pirmasens. „Die Müllablagerungen häufen sich“, stellt er fest. Vor allem große. So hätten sie kürzlich bei Bottenbach 70 Altreifen entdeckt. Oft fänden sie auch Bauschutt. Obwohl Deponien wieder offen seien.

Für das Forstamt bedeutet das Kosten, denn Aufsammeln und Wegfahren ist Sache des Amtes. Zwischen 30.000 und 50.000 Euro an Aufwand komme da im Jahr zusammen, schätzt Ringeisen; ein Mitarbeiter sei mit der Hälfte seiner Arbeitszeit nur mit Müll beschäftigt. Wenn sich ein Müllsünder 200 Euro Deponiegebühren spare, entstehe dem Forst infolge der illegalen Entsorgung schon mal das Doppelte an Kosten.

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