Bad Bergzabern Stadtsanierung: Aktionstag mit Ausstellungen und Foto-Aufruf

Der Engel wird am Samstag und Sonntag für zwei Ausstellungen geöffnet.
Der Engel wird am Samstag und Sonntag für zwei Ausstellungen geöffnet.

Der Engel, der Stadtmauerrundgang, der Dicke Turm: Es sind nur einige Projekte, die in Bad Bergzabern über die Städtebauförderung realisiert wurden und werden. Seit zwölf Jahren ist die Kurstadt in dem Programm. Am Wochenende wird dies mit zwei Ausstellungen gefeiert. Und die Bürger sind zu einer Fotoaktion aufgerufen.

Der Engel ist das bedeutendste Renaissancegebäude der Pfalz. Seit Jahren beschäftigt dessen Sanierung die Stadt Bad Bergzabern. Bereits 2018 wurde mit Arbeiten im Untergrund für die Standsicherheit des alten Gasthauses gesorgt. Doch bis die große Sanierung in die Gänge kommt, müssen viele Planungs- und Finanzierungshürden überwunden werden. Schließlich handelt es sich um ein stolzes Sümmchen: Die letzte Berechnung geht von mindestens drei Millionen Euro aus. Mainz hat eine 100-prozentige Übernahme der förderungsfähigen Kosten in Aussicht gestellt. Im Klartext bedeutet dies, dass die Stadt nur rund 15 Prozent der Gesamtkosten für die Sanierung tragen muss.

Mit der Bewilligungsbehörde ist das neue Nutzungskonzept abgestimmt. Im Erdgeschoss soll das Büro für Tourismus einziehen, das Museum im Obergeschoss erhält einen barrierefreien Zugang und soll auf Grundlage eines neuen Museumskonzepts umstrukturiert werden. Auch wird der Bürgermeister mit seinem Büro einziehen, berichtet Stadtbürgermeister Hermann Augspurger. Die Planung musste europaweit ausgeschrieben werden. Ein zäher Prozess. „Das Verfahren muss rechtssicher abgearbeitet und mit der Bewilligungsbehörde abgestimmt werden, bevor die Umsetzung als Schlusspunkt des aktuellen Städtebauförderungsprogramms erfolgen kann“, erklärt er.

Seit 2010 in Städtebauförderung

Nach etlichen Mühen und einer mittlerweile nun schon fast sieben Jahre währenden Schließung soll der Engel zum Glanzpunkt der Städtebauförderung werden, in die Bad Bergzabern vor zwölf Jahren aufgenommen wurde. Seit 2010 ist die Kurstadt Teil des Bund-Länder-Förderprogramms „Historische Innenstadt“, das mittlerweile in das Programm „Lebendige Zentren“ überführt wurde, in dessen Fokus der Erhalt und die Entwicklung der Stadt- und Ortskerne steht.

Um dieses wichtige Instrument der Stadtentwicklung in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, finden am 14. Mai deutschlandweit Veranstaltungen unter dem Motto „Wir im Quartier“ statt. Städte und Gemeinden informieren an diesem Tag über ihre Projekte, Planungen und Erfolge. Der Aktionstag ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, der Länder, des Deutschen Städtetages und des Städte- und Gemeindebundes. Bad Bergzabern ist bereits zum vierten Mal dabei.

Programm am Wochenende

Auch wenn der Engel nun schon lange geschlossen ist, will man ihn zumindest zeitweise zugänglich machen. Immer wieder sorgen Projekte, Arbeitsgruppen und Ausstellungen dafür, dass Exponate aus der Sammlung des Museums in der Öffentlichkeit präsentiert werden. So werden nun sowohl am Tag der Städtebauförderung am Samstag als auch am Internationalen Museumstag am Sonntag Ansichten des Renaissancegebäudes verschiedener Künstlerinnen und Künstler im Erdgeschoss des Engels ausgestellt. Besucher können so jeweils von 10 bis 14 Uhr in die Geschichte des ehemaligen Gasthauses eintauchen. Parallel ist im Engel die Ausstellung „12 Jahre Förderprogramm ,Historische Innenstadt’“ zu sehen. Die Ausstellung wird am Samstag um 10 Uhr von Stadtbürgermeister Augspurger eröffnet.

Mit dem Tag der Städtebauförderung ruft die Stadt zudem alle Bürger auf, sich an der Fotoaktion „Lieblingsansichten meiner Stadt“ zu beteiligen. Die Fotos können bis zum 30. Juni bei der Stadtverwaltung, Königstraße 61, oder digital beim Beigeordneten Rolf-Dieter Enke, E-Mail r.enke@vgbza.de, eingereicht werden. Eine Ausstellung der Fotos ist im Spätsommer vorgesehen.

80 private Bauprojekte gefördert

Der Engel reiht sich in eine lange Liste von Bauvorhaben ein, die mithilfe des Förderprogramms bereits verwirklich wurden. So hatte die Stadt das Jugendhaus am alten Rathaus modernisiert, den Parkplatz am Kurparkeingang aufgewertet und den Stadtmauerrundweg mit dem Storchenturm ausgebaut. Aktuell in der Realisierung befindet sich die neue Zufahrt zum Parkplatz am Storchenturm mit der Neugestaltung der Freifläche. Noch in diesem Jahr soll der Dicke Turm einen barrierefreien Zugang erhalten mit einer aufgewerteten Freifläche für Veranstaltungen.

In den zwölf Jahren der Städtebauförderung wurden aber auch über 80 private Modernisierungs- und Instandsetzungsprojekte gefördert. Mit rund 2,9 Millionen Euro Fördermitteln wurden etwa 16 Millionen Euro in die privaten Gebäude investiert. Daneben wurden an verschiedenen Punkten der Innenstadt neue Wohngebäude von privaten Investoren errichtet, sodass auch in Bad Bergzabern der bundesweite Durchschnitt erreicht wird, wonach ein Euro Städtebauförderung circa sieben Euro private Bauinvestitionen generiert.

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