Kreis Südliche Weinstraße Kultur des Miteinanders

Nicht mit Pauken, aber mit zwei Trompeten (von Dirk Becker und Fabian Schneider gespielt) startete am Sonntagnachmittag der Neujahrsempfang der Gemeinde Böchingen. Ortsbürgermeister Reinhold Walter (CDU) richtete den Blick unter anderem auf sieben Böchinger, denen zur Geburt ein Willkommensgeschenk der Gemeinde zuteil wurde.

In seiner Rede sagte Walter auch mit Blick auf die Flüchtlingsdebatte: „Sorgen dürfen und sollen wir haben, aber lassen wir uns nicht in die rechte oder linke Ecke abdrängen. Zu viele nationale Egoismen gewinnen leider wieder die Oberhand.“ Wiederholt griff der Ortschef das Zitat „Wir schaffen das!“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf. Bezogen auf das Engagement der Böchinger ergänzte er den Ausspruch um die Worte: „Mit Ihrer Hilfe!“ Walter erinnerte an den Neuaufbau der historischen Mauer im „Bachgässel“ und das Großprojekt „Südeingang des Friedhofs“. Präsentiert wurde das Modell, das an die früher auch in Böchingen verkehrende Straßenbahn „Die Schneck“ erinnern soll und das dann in großer Form vor dem Anwesen Weber/Rathaus seinen Platz findet. Zusammen mit der Dorfchronik wird die Skulptur beim Neujahrsempfang 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Für das kommende Jahr steht auch das Jubiläum „1250 Jahre Böchingen“ an, das mit unterschiedlichsten Veranstaltungen begangen wird. Dass sich in Böchingen eine Kultur des Miteinanders entwickelt hat, wurde bei dem Dank des Ortsbürgermeisters an fast 20 Einzelpersonen und etliche Firmen deutlich. „Wie sich so viele Mitbürger in verschiedener Weise einbringen, ist schon sehr beeindruckend“, freute er sich. „Wenn mir dann jemand sagt, dass ich ihm hier beim Empfang gar nicht für seine Arbeit danken, sondern dass ich ihn einfach rufen soll, wenn ich ihn brauche, dann ist das großartig“, lobte Walter. Beigeordneter Manfred Arzheimer richtete Worte des Dankes und der Anerkennung an seinen „Chef“. „Ich weiß, wie viele Lasten du zu schultern hast. Ich bin wirklich gerne dein erster Beigeordneter und unterstütze dich gerne, aber eines weiß ich, Bürgermeister werde ich nie.“ Die evangelische Pfarrerin Bettina Beyerle griff in ihren Grußworten noch einmal das „Wir schaffen das“ auf. Kanzlerin Merkel sei ja bekanntermaßen eine Pfarrerstochter. Deshalb müsse auch sie, genauso wie wir, wissen, dass man nicht alles aus eigener Kraft schaffen könne. Es seien manchmal höhere Kräfte nötig. Positiv stimmte der Gesangverein Böchingen-Burrweiler unter der Leitung von Ellen Hagenbuch auf das gerade begonnene 2016 ein. (lam)

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