Kreis Südliche Weinstraße Ära Bergdoll vorbei

Im Insheimer Rathaus ist eine kommunalpolitische Ära zu Ende gegangen. Mit der Einführung als Ortsbürgermeister von Martin Baumstark (CDU) in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am Montagabend ist Max Bergdoll (72) nach 40 Jahren in den kommunalpolitischen Ruhestand gegangen.

Gleich bei der ersten Sitzung gab es mit der Wahl des 40-jährigen Michael Schaurer (FWG) zum zweiten Ortsbeigeordneten eine faustdicke Überraschung. Zu den letzten Amtshandlungen von Max Bergdoll – ein kommunalpolitisches Urgestein – zählte die Verpflichtung der Ratsmitglieder, darunter mit Sebastian Metz, Franz Warga (beide CDU), Dieter Kost (SPD) sowie Dieter Rühling und Herbert Rung (beide FWG) fünf Neulinge. Mit jeder Kommunalwahl wechseln Gesichter im Gemeinderat. Bergdoll richtete den Wunsch vor allem an die neuen Mitglieder, die Interessen der Bürger in den Mittelpunkt der kommunalpolitischen Arbeit zu stellen. Im neuen Rat gibt es bei der Sitzverteilung keine Veränderungen gegenüber der vorausgegangenen Legislaturperiode. Danach ist die CDU mit sechs, die SPD mit drei, die FWG mit fünf und die Grünen mit zwei Mandaten vertreten. Mit der Einführung seines Nachfolgers Martin Baumstark, der ihm seit zehn Jahren als erster Ortsbeigeordneter zur Seite stand und am 25. Mai als einziger Bewerber mit 60,9 Prozent der Stimmen zum Ortsbürgermeister gewählt wurde, trat Bergdoll von der politischen Bühne ab, nicht ohne seinen Wegbegleitern zu danken. „Es hat mehr Freude als Ärger gebracht“, stellte Bergdoll im Rückblick auf seine vier Jahrzehnte als Ortschef fest. Abschied nehmen hieß es auch für Silke Swoboda, Heidrun Leibold (beide CDU), Gisela Burg, Karl Boltz (FWG) und Norbert Heck (SPD). Überraschungen gab es bei der Wahl der beiden Ortsbeigeordneten. Die SPD, die mit der CDU koaliert, schickte den bisherigen zweiten Ortsbeigeordneten Peter Michael Berens ins Rennen, die FWG Michael Schaurer. Auf den 60-jährigen Berens, Leiter der Polizei-Inspektion Landau, entfielen neun Stimmen, auf Schaurer sechs. Spannender wurde es bei der Wahl des zweiten Ortsbeigeordneten. Die CDU schlug die 50-jährige Regierungsangestellte Andrea Bamberger vor, die FWG wiederum Michael Schaurer. Im ersten Wahlgang entfielen jeweils sieben Stimmen auf die beiden Bewerber, ein Ratsmitglied enthielt sich der Stimme. Im zweiten Wahlgang kam Schaurer auf acht und Bamberger auf sieben Stimmen. Damit war klar, dass Bamberger nicht alle Stimmen aus der Koalition erhalten hatte. Der erste Ortsbeigeordnete erhält nach der Zustimmung des Rates künftig einen eigenen Geschäftsbereich. Berens ist zuständig für Verkehr, Personennahverkehr, Ausbau von Straßen und Plätzen sowie die Straßenbeleuchtung. Einstimmig verabschiedet wurde die Hauptsatzung mit der Änderung, dass im Einzelfall die Vergabe von Aufträgen und Arbeiten bis zu einer Wertgrenze von 10.000 Euro (bisher 5000 Euro) vom Haupt- und Finanzausschuss möglich ist. Der Ausschuss trifft auch die Entscheidung über die Annahme von Sponsoringleistungen, Spenden und Schenkungen bis 2000 Euro (bisher 1000 Euro). Der Bauausschuss kann Aufträge bis 20.000 Euro (bisher 10.000 Euro) bei vom Gemeinderat genehmigten Projekten vergeben. 10.000 Euro (bisher 5000 Euro) ist die Obergrenze für Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen im Zuständigkeitsbereich des Ausschusses für Weinbau, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. (som)

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