Föckelberg/Meißen Verwechslung: Seeadler eingefangen – aber nicht Lagertha

Große Aufregung herrschte am Dienstagabend im Wildpark Potzberg. Falkner Hans-Peter Schaaf vom Jagdfalkenhof Schloss Proschwitz bei Meißen hatte angerufen: Die vermisste Riesenseeadlerdame Lagertha habe er eingefangen, das Fernsehen sei dagewesen, alles sei dokumentiert. Die Freude über diese Nachricht war riesig, erzählt Falkner Harald Schauß vom Potzberg. „Ich habe sofort zwei meiner Leute losgeschickt – ich selbst hatte leider keine Zeit.“ Die beiden Mitarbeiter seien gerade eine Stunde unterwegs gewesen, als der nächste Anruf kam: Es habe sich herausgestellt, dass es sich bei dem Vogel nicht um Lagertha handele – sondern um einen anderen Riesenseeadler. „Das ist der Wahnsinn, dass da zwei dieser seltenen Tiere gleichzeitig unterwegs waren. Es gibt weltweit gerade einmal 5000 davon“, sagt Schauß.

Anhand des Ringes und der Adresstafel, die die Greifvögel tragen, habe der Falkner Schaaf erkannt, dass es sich um einen anderen Vogel handelte. Der Besitzer habe ihn noch am Dienstagabend abgeholt. „Auf dem Video, das das Fernsehen vom spektakulären Einsatz gemacht hat, habe ich gesehen, dass der Adler fast schwarz ist. Viel dunkler als Lagertha“, berichtet Schauß. Seine Enttäuschung ist groß: Es gibt wohl doch seit zehn Tagen nichts Neues von ihr.

Die Adlerdame ist Anfang Juli verschwunden, nachdem sie während einer Flugshow vom Wind abgetrieben wurde. Daraufhin wurde sie zunächst bei Kassel, dann bei Potsdam und in der Nähe von Hanau gesichtet. Eine ganze Weile hat der Falkner dann nichts mehr von ihr gehört und auf Anrufe und Hinweise gehofft, bis sie vermeintlich in Dresden entdeckt wurde – was sich nun als Verwechslung herausstellte.

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