Kreis Kusel Offene Ateliers mit Ingeborg Nicklas, Jochen Dewerth und Andreas Becker

Stelle auch in Mainz aus: Andreas Becker vor einigen der „All the people I know“.
Stelle auch in Mainz aus: Andreas Becker vor einigen der »All the people I know«.

An den kommenden beiden Wochenenden öffnen bildende Künstler im ganzen Land wieder ihre Ateliers zum hautnahen Kunsterlebnis. Im Kreis Kusel beteiligen sich Andreas Becker, Jochen Dewerth und Ingeborg Nicklas. Auch im grenznahen Saarland nutzen Kunstschaffende die Möglichkeit, Arbeiten zu zeigen.

Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) Rheinland-Pfalz organisiert seit 1993 jährlich die „Offenen Ateliers“: An zwei Wochenenden im September können Kunstinteressierte dabei den Menschen hinter den Kunstwerken begegnen und Einblicke in deren künstlerische Produktionen nehmen. Das Format ist außerdem ein wichtiger Baustein für ein zentrales Thema für viele professionelle Künstler: ihre Einkommenssituation. 2021 finden die „Offenen Ateliers“ an den ersten beiden September-Wochenenden statt: am 4. und 5. September sowie am 11. und 12. September jeweils von 14 bis 19 Uhr.

An beiden Wochenenden dabei ist Jochen Dewerth, Am Kuselberg 6 in Rehweiler. Zu sehen gibt es neue Arbeiten – Phantasmen, die ihren Ausgangspunkt in der Literatur finden. Gegenständliche Illustrationen sind es nicht. Der gebürtige Kaiserslauterer Jahrgang 1956 übersetzt das geschriebene Wort mit den Mitteln, die dem Maler zur Verfügung stehen: Stift, Farbfläche, Komposition.

Nicklas zeigt neue Porträts

Ausschließlich sonntags, am 5. und 12. September, verwandelt Ingeborg Nicklas während der „Offenen Ateliers“ ihre Wohnung in der Trierer Straße 18 in Kusel in eine Galerie. „Wir haben schwer geschuftet, die Bilder hängen bis an die Decke“, erzählt Nicklas lachend. Nach rund 30 Jahren hat sie nach eigenen Worten während der Pandemie unter anderem ihre Leidenschaft für Porträts neu entdeckt. „Diese neuen Porträts sind ein Thema in der Ausstellung, aber ich zeige auch ältere Werke, und zwar Malerei und Grafik“, erzählt Nicklas. Die neueren Werke sind seit 2019 entstanden.

Porträts sind auch im Atelier von Andreas Becker in der Hauptstraße 11 in Quirnbach zu entdecken. „All the People I know – alle Menschen, die ich kenne“ heißt Beckers laufende Serie großformatiger farbstarker Werke, in denen er sich nicht nur auf Gesichter, sondern auf den ganzen Menschen bezieht. Außerdem zeigt Becker eine Reihe von Zeichnungen. Er öffnet sein Atelier nur am zweiten Veranstaltungswochenende, Samstag und Sonntag, 11. und 12. September.

Doch nicht nur in Quirnbach sind Beckers Werke zu sehen: Zu „Offenen Ateliers“ des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) läuft in der Galerie in der Geschäftsstelle in Mainz, Am Judensand 57b, die Schau „Neu im BBK“. Gezeigt werden Werke von neuen Verbandsmitgliedern: auch der Henschtaler Andreas Becker ist vertreten. Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, 2. September, 19 Uhr, und läuft bis einschließlich Sonntag, 12. September. Öffnungszeiten: montags 13 bis 17 Uhr, mittwochs 10 bis 15 Uhr, freitags 10 bis 13 Uhr, samstags und sonntags 14 bis 17 Uhr.

Über der Grenze

Im grenznahen Saarland laden Ingrid Lebong in Homburg und Peter Köcher in Bexbach jeweils für beide Wochenenden zum „Offenen Atelier“ ein. Lebong hat in, wie sie sagt, „seit Corona im Grunde intensiverer Atelierarbeit“ ihre im Jahr 2009 entstandene Serie „Mongibello“ über den Ausbruch des Ätna im Jahr 2009 aufgegriffen und frische Arbeiten zum gleichen Thema geschaffen, vom Miniformat bis zur gerahmten Größe von 60 auf 80 Zentimeter. „Zum Offenen Atelier gibt es auch eine kleine Überraschung aus der Moro-Orange vom Fuße des Ätna“, verspricht Lebong für die Tage der „Offenen Ateliers“ in der Antoniusstraße 3 im Stadtteil Reiskirchen.

Auch in Peter Köchers temporärem Schauraum in der Rathausstraße 16a in Bexbach können Besucher einem Werkprozess nachspüren. Es handelt sich um die Weiterführung einer 2017 begonnenen Werkserie, die mittlerweile etwa mit dem Perron Kunstpreis der Stadt Frankenthal überregionale Anerkennung erhielt.

In den umliegenden rheinland-pfälzischen Landkreisen präsentieren an den kommenden beiden Wochenenden ebenfalls Künstler und Künstlerinnen sich und ihr Werk. Beispielsweise beteiligen sich in Niederkirchen-Morbach Uta Schade, in Hütschenhausen Pinchas Jacenko, in Schrollbach der Objektkünstler Konrad Schmitt sowie in Steinwenden Edelgard Lösch an den Aktionstagen.

Info

Für die Atelierbesuche gelten die jeweils aktuellen Pandemie-Verordnungen. Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler listet alle Teilnehmer mit ihren Atelieradressen, Telefonnummern und Öffnungstagen in einer PDF-Broschüre auf. Sie kann unter www.bbkrlp.de eingesehen und heruntergeladen werden.

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