Kreis Kaiserslautern Nicht auf der Stelle treten

Gut gepflegtes Grün: Die Vorsitzenden Simon Schneider (links) und Marko Haack vom SV Martinshöhe mit dem Mini-Traktor, mit dem d
Gut gepflegtes Grün: Die Vorsitzenden Simon Schneider (links) und Marko Haack vom SV Martinshöhe mit dem Mini-Traktor, mit dem der Rasen vertikutiert wird.

«MARTINSHÖHE.» Ein bestens gepflegter, sattgrüner Rasen beeindruckt den Besucher auf den ersten Blick. Vorsitzender Marko Haack vertikutiert mit dem Mini-Traktor laut knatternd die Bahnen. Stundenlange Arbeit, die sich augenscheinlich lohnt.

Dabei sah es in der Anfangszeit des traditionsreichen Vereins gar nicht nach Rasen aus. Im Mai 1923 gegründet, stand zunächst gar kein Sportplatz zur Verfügung. Radfahren und Leichtathletik wurden betrieben. Daher auch der Name „Radrennclub Blitz Martinshöhe“. Eine historische Bilddokumentation zeigt, dass ebenso die Bezeichnung „Radfahrverein Frisch auf Martinshöhe“ im Umlauf war. Alois Müller vom Kultur- und Heimatverein Martinshöhe pflegt die Homepage des Vereins. Schöne, historische Bild- und Textdokumente schmücken dessen Chronik. 1928 wurde die erste Fußballabteilung an der „Alten Ziegelhütte“ ins Leben gerufen. Der Nationalsozialismus unterbrach jäh die Entwicklung. Von 1936 bis 1945 konnte auf dem Sportgelände wegen des Westwallbaues und des Krieges nicht mehr gespielt werden: Ein Barackenlager als Unterbringung für die Arbeiter des Westwalles war auf dem Sportgelände errichtet worden. Der damalige Vorsitzende, Hermann Sutter, erhielt im Januar 1946 von der französischen Militärregierung die Genehmigung, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. 1961 begann der Bau eines Sportheimes. Bei Sportveranstaltungen werden heute Besucher und Spieler von freiwilligen Helfern verköstigt. Zwei gleichberechtigte Vorsitzende leistet sich der Verein, der knapp 600 Mitglieder zählt – etwa ein Drittel der Einwohner von Martinshöhe. Marko Haack und Simon Schneider teilen sich das Amt. Im Angebot sind neben Fußball auch Tennis, Gymnastik und Kinderturnen. Seit einem Jahr ergänzt Tanja Reischmann in der Turnhalle der Grundschule das Portfolio durch Kinder- und Erwachsenen-Zumba sowie Step-Aerobic. Vor wenigen Monaten erst „ist Regina Brödel nach 40 Jahren in ihren wohlverdienten Ruhestand gegangen“, berichtet Haack. Brödel leitete das Kinderturnen und die Gymnastikabteilung. Mit Sara Lauer und Nora Antoni folgte ein Generationenwechsel in der Trainerriege. Sogar mit einer Boxabteilung habe man es versucht, sie sei aber „wieder eingeschlafen“. Nach wie vor „ist unser Hauptgeschäft der Fußball“, so Haack. Das Trainertrio Daniel Evanoff, Christian Meier und Marc Bäsel zeichnen für den sportlichen Erfolg verantwortlich. „Wir sind stolz darauf, zwei eigene Fußballmannschaften zu haben und mussten noch keine Spielgemeinschaft eingehen“, sagt Schneider. Das gesamte Gelände mit Vereinsgebäuden befindet sich im Eigentum des SV Martinshöhe. Es sei nicht immer leicht, die finanziellen Verpflichtungen zu stemmen. Dennoch blicken die Verantwortlichen zuversichtlich in die Zukunft. Die Gemeinde unterstütze den Verein, indem diese ein Drittel der Wasserrechnung von monatlich 600 Euro übernehme. Alleine die Personalkosten für die Trainer beliefen sich auf 18.000 bis 20.000 Euro im Jahr. Durch das Weinfest im Juni und Bierstände an der Kerwe und beim Dorffest hoffe man auf weitere Einnahmen. „Alle Sportarten sollen bleiben“, lautet die Ansage. „Wir sind jederzeit für neue Leute mit Ideen offen. Wir wollen nicht auf der Stelle treten.“ INFO Homepage: www.sv1923martinshoehe.sport-am-buchenweg.de, Kontakt: seimen99@gmx.net, Telefonnummer 0151 16525133.

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