Kreis Kaiserslautern „Nach 15 Stunden war ich Schwedelbacher“

Bürgermeister Dieter Hirsch durfte sich bei seiner Rede zum 675-jährigen Bestehen Schwedelbachs über ein volles Bürgerhaus freue
Bürgermeister Dieter Hirsch durfte sich bei seiner Rede zum 675-jährigen Bestehen Schwedelbachs über ein volles Bürgerhaus freuen

Über ein volles Haus durfte sich Dieter Hirsch (SPD) am Freitagabend freuen. Über 120 Gäste begrüßte der Schwedelbacher Ortsbürgermeister im großen Saal des Bürgerhauses. Der Festkommers bildete den Auftakt der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des 675-jährigen Bestehens der Gemeinde.

Mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch Schwedelbach“ hatte Hirsch den Abend eröffnet. Er malte ein sympathisches Bild des ehemaligen Bauerndorfes mit noch einer haupterwerblichen Landwirtschaft, dessen ländliches Flair und Strukturen erhalten geblieben seien. „Das Dorfleben ist auch heute noch zeitnah und von menschlicher Qualität“, sagte Hirsch. Es sei ihm eine Ehre, anlässlich dieses Jubiläums zu den Gästen sprechen zu dürfen. Auch lobte er das drei Personen große Organisationsteam, das aus seinen Beigeordneten Henning und Achim Schaumlöffel und ihm bestand sowie die zahlreichen helfenden Hände dahinter und die Bereitschaft der mitwirkenden Bürger. Zum Abschluss des Festakts pries Hirsch die unbeschwerte Zeit einer Kindheit auf dem Lande und das einfache Leben in Reimform. Kein Auto auf den Straßen, stattdessen spielende Kinder und täglich Kartoffeln auf dem Tisch. Einen Eindruck davon, wie es anno dazumal zuging, lieferte auch die Ausstellung im kleinen Saal mit weit über 200 Fotografien und Zeitungsartikeln. Die Zeitreise mit der stolzen Fußballelf, der Großfamilie vor dem Hauseingang oder dem eingespannten Ochsen endete in der jüngeren Vergangenheit. Als Fan des Dorfes entpuppte sich Landrat Paul Junker (CDU): „Wenn ich nicht in Hütschenhausen wohnen würde, würde ich nach Schwedelbach ziehen.“ In seiner Rede legte er den Fokus auf die im Grundgesetz verankerte Selbstverwaltungsgarantie der Kommunen, die es ihnen ermögliche, ihre Angelegenheiten in Eigenregie zu regeln. „Dörfer wie Schwedelbach bilden die Grundlagen unserer Demokratie“, hielt Junker fest und zeigte sich überzeugt, dass sich das Dorf positiv entwickle. „Schwedelbach hat eine Zukunft und nicht nur wegen Dieter Hirsch. Hier gibt es einen ausgeprägten kommunalpolitischen Gestaltungswillen und Menschen mit tollen Ideen, die auch bereit sind, sie umzusetzen und dafür mit anzupacken. Das ist außergewöhnlich.“ Junker übergab als Präsent eine Flagge des Landkreises, Verbandsbürgermeisterin Anja Pfeiffer (CDU) eine Auswahl von Blumensamen: „Damit Schwedelbach farbenfroh, vielfältig und schön ist und es weiterhin so gut wächst und gedeiht.“ Schon zuvor hatte sie Vorzüge der Gemeinde wie etwa die Platzierungen bei den Dorfwettbewerben oder das Neubaugebiet erwähnt. Unter Verweis auf das Jubiläum sagte sie: „Wenn die Schwedelbacher etwas besonders gut können, dann ist es feiern.“ An die Lobesworte seiner Vorredner schloss sich auch Landtagsabgeordneter Daniel Schäffner (SPD) an, stellte aber die Zusammenarbeit inner- und außerhalb der Kommune heraus. Als Beispiele führte er an, dass die Dorfjugend die ankommenden Gäste begrüßt habe und die Seniorengruppe der Einladung des Ortsbürgermeisters gefolgt sei. „Das Miteinander, das Aufeinanderschauen, ist das A und O.“ Leon Kappa mit Gitarre und Maxim Laborenz am Piano, beide Schwedelbacher, gestalteten die Zwischensequenzen und zeigten sich als Virtuosen an ihren Instrumenten. Auch Kappa pflichtete den Rednern bei: „Ich bin vor 15 Jahren als Fremder hierher gekommen, nach 15 Stunden war ich Schwedelbacher.“ Nach dem Ende des offiziellen Teiles war das Festzelt im Hof des Bürgerhauses fast komplett gefüllt, wo dann der Auftritt der Band Favorits erwartet wurde.

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