Kreis Kaiserslautern Mit Mütze und Schal ins Freibad

91-83331641.jpg

An den Sprung ins kühle Nass denken wahrscheinlich die wenigsten in diesen wenig frühlingshaften Tagen. Nichtsdestotrotz haben pünktlich zum 1. Mai drei Freibäder im Kreis geöffnet. Hochspeyer startete mit einem bayerischen Frühschoppen und elf Grad Wassertemperatur in die Saison.

Beim Blick auf die Tafel mit den aktuellen Wassertemperaturen, traut man seinen Augen kaum: Elf Grad misst das Wasser im Schwimmerbecken an diesem zwar sonnigen, aber doch kühlen 1. Mai. Schwimmer sucht man bei diesen eisigen Temperaturen vergeblich. Dennoch herrscht bei den ersten Besuchern eine gesellige Stimmung beim Fassbieranstich vor dem Bistro. Ortsbürgermeister Hans-Norbert Anspach, selbst in Lederhose und kariertem Hemd passend zum Frühschoppen gekleidet, sieht den noch recht kühlen Temperaturen gelassen entgegen. „So extrem wie dieses Jahr war es noch nie; aber man sagt doch, wenn der April nicht schön war, wird der Sommer umso schöner, oder?“, scherzt der zuversichtliche Hochspeyerer. Auch Schwimmmeister und Betriebsleiter Reiner Völker gibt sich hoffnungsvoll: „Letzte Woche war die Liegewiese sogar noch einmal weiß, aber unsere Stammgäste stehen schon in den Startlöchern und können es kaum abwarten, bis das Wasser etwas wärmer wird.“ In geselliger Runde bei Bier und Weißwürsten ist plötzlich ein Raunen zu vernehmen: Tatsächlich, ein einsamer Schwimmer hat den frostigen Temperaturen für eine kurze Bahn getrotzt. Jochen Marwede, der sich selbst nicht als ein hartgesottener Schwimmer bezeichnet, kehrt eingepackt in Mütze und Schal in die ausgelassene Runde zurück. „So wach war ich schon lange nicht mehr“, scherzt der ehrenamtliche Klimaschutzmanager. Während die Gruppe um Anspach und Marwede Vergleiche zum sibirischen Eisschwimmen zieht, kommen immer mehr Ortsansässige ins Freibad – keiner mit Badetasche im Gepäck, dafür aber gut gelaunt. Auch in diesem Jahr ist im Hochspeyerer Freibad wieder viel geplant: Ein Schwimmbadfest, Volleyballturniere und ein Schwimmkurs stehen auf dem Programm – ein echtes Familienbad eben. „Die Gutwettertage muss man flexibel nutzen und unsere engagierten Mitarbeiter geben sich sehr viel Mühe dabei“, informiert Völker. Anspach stimmt dem Betriebsleiter zu: „Unsere Schwimmmeister leben für die Freibadsaison, vermitteln unseren Badegästen Sicherheit und liefern ein abwechslungsreiches Programm; dadurch bleiben wir konkurrenzfähig.“ Eine Prognose zu der bevorstehenden Badesaison will Völker jedoch noch nicht abgeben, aber die Zuversicht auf einen heißen und langen Sommer ist auf jeden Fall da. (lej)

x