Hütschenhausen „Emil 2“: Der neue Bürgerbus kommt

So wird der neue Bürgerbus „Emil 2“ aussehen.
So wird der neue Bürgerbus »Emil 2« aussehen.

Der Ortsgemeinderat hat entschieden: Hütschenhausen bekommt einen neuen „Emil“. 55.000 Euro kostet der vollelektrische Bürgerbus. Die Ortsgemeinde zahlt 20.000 und der Bürgerbusverein 35.000 Euro.

Paul Junker, Vertreter des Bürgerbusvereins, erläutert im Gespräch mit der RHEINPFALZ, dass der derzeitig eingesetzte Bürgerbus „Emil“, ein vollelektrischer Nissan-Kleinbus ist. Er wurde im April 2019 in Dienst gestellt und habe bislang rund 46.500 Kilometer zurückgelegt. Das Fahrzeug mit einer Batteriekapazität von 45 kWh habe 108 PS und eine theoretische Reichweite von 220 Kilometern. Die vier nutzbaren Fahrgastplätze (plus 2 Klappsitze) hätten sich im Fahrbetrieb grundsätzlich als ausreichend erwiesen. Nach viereinhalbjähriger Einsatzzeit sei das Fahrzeug noch in einem guten Allgemeinzustand. Im täglichen Betrieb hätten sich bei der Beförderung der überwiegend älteren Fahrgäste jedoch zwei große Probleme gezeigt, sagt Junker.

Nachteile beseitigen

„Durch das Fehlen seitlich ausfahrbarer, fahrzeugeigener Trittstufen ist das Einsteigen in den Fahrgastraum auf beiden Seiten erschwert. Die dadurch notwendige Benutzung eines im Fahrzeug mitgeführten Plastikhockers birgt bei unebenem Boden eine erhebliche Kippgefahr“, berichtet er. Außerdem werde das Aus- und Einsteigen durch den zu eng bemessenen Fußraum vor der Dreiersitzbank erschwert. Mit dem neuen Bus würden diese Nachteile beseitigt und dadurch Sicherheit und Komfort für die Fahrgäste deutlich verbessert.

„Bei der hohen Nutzungsdichte des Bürgerbusses ist der Austausch des derzeitigen Modells gegen ein komfortableres und mehr Sicherheit bietendes Fahrzeug ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Mobilität älterer Menschen“, betont Junker. „Zudem sind nun mit einer kompletten weiteren Sitzbank acht Plätze voll nutzbar. Das ist bei Sonderfahrten, wie zum Beispiel zu Seniorenfeiern, ein wesentliches Plus.“

Leichter ein- und aussteigen

Nach Abstimmung mit dem ehrenamtlichen Fahrpersonal sei der vollelektrische Opel-Kleinbus vom Typ Vivaro-e-Kombi M in jeder Hinsicht ein bestens geeigneter Bürgerbus „Emil 2“. Das Fahrzeug hat eine Batteriekapazität von 75 kWh, 136 PS und eine theoretische Reichweite von 411 Kilometern. Es soll mit je einer elektrisch ausfahrbaren Trittstufe an den seitlichen Einstiegstüren nachgerüstet werden. Durch seine Innenraumgestaltung und fünf zusätzliche Haltegriffe biete es mehr Beinfreiheit und ermögliche ein deutlich leichteres und sicheres Ein- und Aussteigen.

Gekauft wird das Auto von einer Firma aus Landstuhl für 55.000 Euro. 35.000 Euro zahlt der Bürgerbusverein. Dessen Anteil setzt sich zusammen aus dem zu erwartenden Verkaufserlös für den derzeit eingesetzten Bürgerbus (zirka 13.000 Euro) und vorhandenen Finanzmitteln. Diese seien erwirtschaftet worden durch die Werbeeinnahmen von rund 4000 Euro pro Jahr, durch die im Bus aufgestellte Spendenbox (2500 Euro pro Jahr) sowie aus der von einer Bürgerinitiative seit drei Jahren durchgeführten „Aktion Heimatkalender“, deren Reinerlös dem Bürgerbus zugute komme (bisher 10.000 Euro). Der Anteil der Ortsgemeinde wird aus dem im Haushalt des laufenden Jahres eingestellten Posten zur Mitfinanzierung eines neuen Bürgerbusses bestritten, wie Ortsbürgermeister Matthias Mahl (CDU) sagt.

Vier Tage pro Woche

„Der Bürgerbus hat mittlerweile einen festen Platz im Leben der Gemeinde und ist nicht mehr wegzudenken“, betont Junker. „Wir führen im Durchschnitt im Monat rund 240 Fahrten durch. Dabei werden aktuell 55 bis 60 Stammgäste befördert. Unsere derzeit zwölf ehrenamtlichen Fahrer (darunter eine Fahrerin) sind mit Herzblut bei der Sache. Alle Fahrtage (vier Tage pro Woche) können immer angeboten werden.“

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