Kandel Die Neuen im „Team Luftwaffe“

Plausch nach dem Eid auf die Fahne: Bürgermeister Michael Niedermeier unterhält sich mit Rekruten.
Plausch nach dem Eid auf die Fahne: Bürgermeister Michael Niedermeier unterhält sich mit Rekruten.

319 Rekrutinnen und Rekruten haben auf dem Marktplatz öffentlich ihr Feierliches Gelöbnis abgelegt. Anlass war die Besiegelung der Patenschaft zwischen der Stadt Kandel und der 5. Kompanie des Luftwaffenausbildungsbataillons.

Schüler kreuzen den Weg der Rekruten, die sich neben der Stadthalle sammeln, Passanten säumen den Marktplatz, der Verkehr wird umgeleitet: Mitten im Kandeler Stadtleben fand am Donnerstagnachmittag das Feierliche Gelöbnis des Luftwaffenausbildungsbataillons und des ABC-Abwehrbataillons 750 „Baden“ statt.

Der Anlass für das öffentliche Gelöbnis: Die Besiegelung der Patenschaft zwischen der Stadt Kandel mit der 5. Kompanie des Luftwaffenausbildungsbataillons aus Germersheim. Die Urkunde wurde im Anschluss an das Gelöbnis in der Stadthalle unterzeichnet. Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung der Verbindung zwischen Kommune und Luftwaffe zugestimmt, diese war im Vorfeld über mehrere Jahre vorbereitet worden und gilt als ein Herzensprojekt von Stadtbürgermeister Michael Niedermeier (CDU).

Vier Ausbildungskompanien der Luftwaffe waren nach Kandel gekommen, dazu Rekruten des ABC-Abwehrbataillons 750 Baden und das Heeresmusikkorps aus Koblenz. Sie zogen nacheinander im Gleichschritt ein und mussten während der knapp einstündigen Zeremonie stramm stehen. Doch die Aufregung und das milde Frühlingswetter forderten ihren Tribut: Insgesamt 11 Rekrutinnen und Rekruten bekamen Kreislaufprobleme und mussten vom Sanitätsdienst versorgt werden.

Die Rekruten gingen diesen bedeutenden Schritt in bewegten Zeiten, sagte der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons, Oberstleutnant Christoph Kück, bei seiner Rede mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Inzwischen habe der Begriff der Landes- und Bündnisverteidigung wieder vermehrt Einzug in das öffentliche Bewusstsein gefunden.

Auch Generalmajor Wolfgang Ohl, Chef des Stabes des Kommandos Luftwaffe, verwies darauf, dass die Gefährdung von Recht und Freiheit sichtbarer seien, als je zuvor. Dabei zitierte er Kaja Kallas, die Premierministerin Estlands: „Die Freiheit muss besser bewaffnet sein als die Tyrannei“, sagte Ohl und verweis auf die gemeinsame Sicherung des estnischen Luftraums von Bundeswehr und Royal Air Force.

Ohl dankte vor allem den Verwandten und Freunden der Rekruten, die nach Kandel gekommen waren. Aus Gesprächen wisse er, dass nichts wichtiger sei, als der Zuspruch der eigenen Familie und der Freunde. Die Patenschaft zwischen der Stadt und dem Bataillon unterstreiche, „dass für uns diese Region Heimat ist“, sagte Ohl, der selbst von 2006 bis 2008 Kommandeur in Germersheim war. „Willkommen im Team Luftwaffe“, rief er den Rekruten abschließend zu.

Stellvertretend wurde auch diesmal ein Elternteil besonders genannt, der den weitesten Weg nach Kandel zurückgelegt hatte: Die Mutter eines Rekruten sei aus dem 7530 Kilometer entfernten westkanadischen Calgary angereist, sagte Kück.

Nach zirka einer Stunde war die Zeremonie beendet.
Nach zirka einer Stunde war die Zeremonie beendet.
Die Patenschaft ist besiegelt.
Die Patenschaft ist besiegelt.
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