Donnersbergkreis Weihnachtlicher Zauber

Traditionell lädt der Jägerchor Donnersberg am Tag vor Heiligabend zu einem Konzert. Und wieder einmal waren zahlreiche Menschen
Traditionell lädt der Jägerchor Donnersberg am Tag vor Heiligabend zu einem Konzert. Und wieder einmal waren zahlreiche Menschen dieser Einladung in die protestantische Kirche nach Rockenhausen gefolgt.

«Rockenhausen.» Auch in diesem Jahr erfreute der Jägerchor Donnersberg seine treue Anhängerschaft mit dem vorweihnachtlichen Konzert „Am Tag vor dem Heiligen Abend“ in der vollbesetzten protestantischen Kirche in Rockenhausen. Mit einem abwechslungsreichen Repertoire entführte der von Dirigent Stefan Weber geleitete Chor unter Mitwirkung von Petra Lieberich am E-Piano, Alexandra Koch an der Orgel, dem Duo Sonja und Christian Osterwinter (Gesang und Gitarre) und dem Bläserensemble der Gesangvereinskapelle Rockenhausen in die Nacht der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem.

So stimmten die Bläser bei „Splendor of Brass“ das Publikum auf das orgelbegleitete Lied „Herbei o ihr Gläubigen“ ein. Beim anschließenden ersten Auftritt des Jägerchors näherten sich die Sänger mit „Es wird schon gleich dunkel“, „Der Tag vor dem Heiligen Abend“ und „Frohe Weihnacht“ dem wundersamen Geschehen der Heiligen Nacht. Christian Osterwinter und seine Tochter beeindruckten zunächst gemeinsam mit „Im Himmelreich“ und „Oh Bethlehem du kleine Stadt“, während nach dem Zwischenspiel des Bläserensembles mit „Christmas Lullaby“ Sonja Osterwinter alleine das Publikum mit ihrer sanften Stimme und dem einfühlsamen Gitarrenspiel bei „Emmanuel“ und „Guiding Light“ in ihren Bann zog. Im zweiten Block entfaltete der Jägerchor mit den barocken und klassischen Weisen „Tochter Zion“, „Hosianna Davids Sohn“ und „Singt Gloria“ eine weitere Facette seines Könnens. Anschließend vermittelten das Osterwinter-Duo mit „Möge die Straße“ und „In stiller Nacht“ sowie Sonja Osterwinter solo mit „An Irish Lullaby“ und „One Thing“ einen Hauch von irischer Weihnachtsstimmung. Fröhlichkeit kam auf, als das Bläserensemble mit „A Christmas Pop Collection“ und „Rudolf the Red Nose Reindeer“ die Kirche mit amerikanischem Swing erfüllte. Der an dieser Stelle vorgesehene Auftritt von Heidi Merkel (Gesang) mit Petra Lieberich am Piano musste wegen einer Erkältung der Sängerin abgesagt werden. Die entstandene Lücke im Programm füllte Stefan Weber mit dem Vortrag des Mundartgedichts „Brief ans Christkind“ von Otto Wilms: So manch älterer Gast wurde dabei an die eigene Kindheit erinnert. Im Mittelpunkt der Predigt von Pfarrer Hans Gaul, der wieder die protestantische Kirche für dieses Ereignis zur Verfügung stellte, stand die Geschichte von den vertauschten Stäben, bei der ein zunächst weltlich orientierter König durch die Begegnung mit einem armen Hirten vor einer leeren Krippe in einer armseligen Hütte die wirklichen, die geistigen Werte des Lebens wieder wahrzunehmen lernte. Der irrtümlicherweise mitgenommene Stab des Hirten öffnete dem König die Augen für die Menschen um ihn, wie sie lebten, litten, arbeiteten und miteinander umgingen. Für Pfarrer Gaul fand sich darin die wirkliche Botschaft von Weihnachten: der friedliche Umgang der Menschen untereinander. Einen weiteren Höhepunkt und gleichzeitig auch das Finale des Konzerts bot der Jägerchor im dritten Block mit den traditionellen Weihnachtsliedern „Guten Abend, gute Nacht“, „Hymne an die Nacht“ und „Stille Nacht, Heilige Nacht“, wobei sowohl Pfarrer Gaul als auch Dirigent und Moderator Weber darauf hinwiesen, dass dieses weltbekannte Lied genau vor 200 Jahren in der Nähe von Salzburg „uraufgeführt“ wurde. Mit der gleichen Freude, mit der Erhardt Reiß als Vorsitzender des Donnersberger Jägerchors zu Beginn der Veranstaltung das Publikum, darunter VG-Bürgermeister Michael Cullmann, Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald und den Vorsitzenden des Nordpfälzer Sängerbundes, Helmut Krehbiel, begrüßt hatte, verabschiedete er sich auch wieder von den Zuhörern, verbunden mit dem Wunsch, den Zauber dieses vorweihnachtlichen Konzerts auch 2019 wieder erleben zu dürfen. Der im zurückliegenden Jahr verstorbenen Mitglieder des Chors, Wolfgang Stein und Gisbert Herbrand, gedachten die Anwesenden mit einer Schweigeminute. Der beim Konzert gesammelte Spendenbetrag soll je zur Hälfte der ökumenischen Sozialstation für die Tagespflege an Demenz erkrankter Menschen und dem protestantischen Pfarramt für die Renovierung der Kirche zur Verfügung gestellt werden.

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