Donnersbergkreis Schmetterlinge bremsen Bauplanung aus

Seit rund zwei Jahrzehnten ist der Bebauungsplan „Heckwiese“ Thema im Höringer Gemeinderat. Mittlerweile heißt das dort geplante Vorhaben „Wohnpark 2020“. Doch ein Ende der Planungsphase ist nicht absehbar. Es traut sich derzeit von den Verantwortlichen auch niemand, eine Aussage zur Baureife der Grundstücke zu treffen.

Neuerdings gibt es wieder eine Hürde in dem Verfahren, wie Ortschef Helmut Eisenbeiß dem Rat mitteilte: Das Gelände soll Domizil des „streng geschützten mehrbrütigen Würfel-Dickkopffalters“ sein, der auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht. Zumindest angenommen wird laut Kreisverwaltung derzeit, dass auch der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, ein Verwandter aus der Schmetterlingsfamilie, dort vorkommt. Besonders glücklich über die möglichen tierischen Mitbewohner ist man im Rat nicht: „Die Gemeinde ist bereit, Flächen für einen dringend notwendigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen und wird ständig blockiert“, so der Kommentar von Ortschef Helmut Eisenbeiß. Die erstaunten Ratsmitglieder wiesen darauf hin, dass in dem seit Jahren laufenden Verfahren der Artenschutz bisher nie eine Rolle gespielt habe. „Unmittelbar vor dem Abschluss der Planung wird uns jetzt ein weiterer Knüppel in den Weg gelegt“, hieß es stattdessen. Auf einen rechtlichen Streit will die Ortsgemeinde jedoch verzichten, um möglichst bald Baurecht zu erlangen. Verzichten muss sie jetzt allerdings auch auf einen Teil der Bebauung. Stattdessen wird sie eine weitere Ausgleichsfläche ausweisen, um so einen Ersatzlebensraum für Schmetterlinge zu schaffen. Dagegen nimmt der Bebauungsplan für den ehemaligen Sportplatz konkrete Formen an. Nur Kleinigkeiten müssen nach der Anhörung der Träger öffentlicher Belange geändert oder ergänzt werden. So ist beispielsweise lediglich ein Überlauf für das Oberflächenwassers zulässig, außerdem muss ein zehn Meter breiter Schutzstreifen zum Bach hin eingehalten werden. Diese Bebauungsplan konnte einstimmig als Satzung beschlossen werden.

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