Donnersbergkreis Kriegsfeld: Berufsmusiker Werner Gaug gibt im Spielmannszug den Ton an

Ein leidenschaftlicher, vielbeschäftigter Musiker: Werner Gaug, der Dirigent des Spielmannszugs des Turn- und Sportvereins Krieg
Ein leidenschaftlicher, vielbeschäftigter Musiker: Werner Gaug, der Dirigent des Spielmannszugs des Turn- und Sportvereins Kriegsfeld.

Wer in seiner Familie den Taktstock schwingt, darüber bewahrt Werner Gaug schmunzelnd Stillschweigen, aber wer in Kriegsfeld jeden Dienstag den Ton angibt, ist seit gut einem halben Jahr bekannt. Dann profitieren die Musiker des Spielmannszugs des Turn- und Sportvereins von Gaugs Professionalität. Sie sind stolz, dass ihr neuer Dirigent ein erfahrener Berufsmusiker ist. Genau der Richtige, mit dem sie gemeinsam ihr musikalisches Niveau weiter steigern können.

Gaug startete musikalisch mit elf

Wie sein Vorgänger Franz Weißgerber spielt auch der 63-jährige Werner Gaug in einem Orchester. Schon mit elf Jahren hat er in der Musikschule mit Akkordeon angefangen, nach dem Abitur an einem auf Musik ausgerichteten Gymnasium ein Studium für Orchestermusik und Instrumentalpädagogik absolviert. Sechs Jahre war der junge Musiker mit seinem Waldhorn dann bei der Staatsphilharmonie in Arad engagiert. Das war noch im rumänischen Banat, das er mit seinen Eltern 1985 verlassen hat. Schon zwei Jahre später bekam er ein Engagement beim hessischen Landespolizeiorchester in Wiesbaden. Durch seine Leidenschaft für die Musik ist er zum Pendler geworden. Im rheinhessischen St. Johann ist er mit seiner Familie zu Hause und in Wiesbaden beruflich eingespannt, auch beim Mainzer Landespolizeiorchester hat er mit seinem Waldhorn schon mal als Aushilfe gearbeitet. Aber das reicht dem Vollblutmusiker noch nicht: In der Grundschule in Heidesheim gibt er seit fünf Jahren Kindern der dritten und vierten Klasse Musikunterricht, außerdem unterrichtet er in der Gensinger Grundschule eine Blechbläserklasse. „Ich arbeite sehr gern mit Kindern, man muss sie fördern“, betont er.

Stolz auf seine Truppe

Und wie ist der TuS-Spielmannszug an Werner Gaug geraten, nachdem Franz Weißgerber angekündigt hatte, seine Dirigententätigkeit in Kriegsfeld zu beenden? Glückliche Fügung des Schicksals: Die beiden Männer kannten sich aus der alten Heimat im Banat und blieben auch in Deutschland in Verbindung. Nach nunmehr einem halben Jahr zeigt sich „der Neue“ hochzufrieden: „Hier herrscht ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühl.“ Besonders stolz auf seine Kriegsfelder Musikerinnen und Musiker war er nach dem großen Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen des Spielmannszugs, als über 350 Besucher ihre große Anerkennung für dessen hervorragende Leistung mit stehenden Ovationen honorierten. Sein Beruf ist sein Hobby, das kommt auch im Gespräch mit der RHEINPFALZ zum Ausdruck. Und so erfährt man fast nebenbei, dass sein Terminkalender auch in seiner Freizeit gut gefüllt ist. Mit Freunden spielt Werner Gaug das Waldhorn in einem Blechbläser-Quintett, und seit er sich auch noch ein Alphorn zugelegt hat, kommt das große Instrument in einer Gruppe mit drei Bläsern zum Einsatz.

Der Garten wird warten müssen

Bei so vielen Aktivitäten bleibt für sportlichen Ausgleich mit Tennis oder Radfahren keine Zeit, das merkt auch seine Familie – zwei Töchter, ein Sohn und vier Enkel. Und Gaugs Frau, als Geigerin ebenfalls im Engagement, wird noch lange warten müssen, bis er sich im heimischen Garten betätigt. „Erst wenn ich in Rente bin“, lacht der Musiker vergnügt. Vorerst warten noch zu viele Aufgaben.

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