Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Gebäude mit künstlerischem Anspruch

Penthouse mit Panorama: Harald Glatte (4.v.l.) und Gabriele Jahnke (4.v.r.) mit dem Architekten Mutlu Cifci (links daneben), Han
Penthouse mit Panorama: Harald Glatte (4.v.l.) und Gabriele Jahnke (4.v.r.) mit dem Architekten Mutlu Cifci (links daneben), Handwerkern und Mietern bei der Schlüsselübergabe auf einer der beiden Dachterrassen.

„Peace Street 29“ heißt das Objekt, Friedensstraße 29. Von 1965 bis 2005 war an dieser Adresse das Gesundheitsamt untergebracht. Im Mai 2015 haben Harald Glatte und Gabriele Jahnke das Gebäude gekauft. Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit hat es sich mit Hilfe des Kirchheimbolander Architekten Mutlu Ciftci in ein Wohn- und Geschäftshaus verwandelt, das mit seiner hochmodernen Fassadenstruktur und seinem Penthouse für Aufsehen sorgt.

„Wir wollen mit einer modernen Architektur neue Akzente im Stadtbild setzen, denn letztlich ist Architektur auch eine Form der Bildenden Kunst“, hatte das Bauherren-Ehepaar bereits im August 2016, beim symbolischen Spatenstich für das Projekt, im Gespräch mit der RHEINPFALZ erklärt. Die beiden sind als Künstler keine Unbekannten in Kirchheimbolanden. Gabriele Jahnke hat mehr als zehn Jahre in der Bauhausstadt Weimar gelebt und brachte nach eigenen Angaben viele Inspirationen aus der Bauhaus-Architektur mit, die in die Planung von „Peace Street 29“ eingeflossen sind. Harald Glatte, in seinem „früheren“ Leben Vorstandsmitglied der Sparkasse Donnersberg, sah nach eigener Aussage seine eigentliche Berufung schon immer in der Kunst, der er sich inzwischen freischaffend widmet – und in der Architektur. Inzwischen hat das Paar auch noch weitere Projekte in Arbeit, darunter beispielsweise das ehemalige Hotel Nagel in der Bahnhofstraße, wo Mikro-Appartments entstehen sollen. Bei dem Umbau in der Friedensstraße wurde das bestehende Gebäude aufgestockt und um einen davorgesetzen Anbau ergänzt. Was so lapidar klingt, ist indessen kaum wiederzuerkennen. Von der Straßenseite aus wirkt das Gebäude wie ein kompletter Neubau mit Balkonen und einer Dachterrasse, von hinten ist der Eindruck noch nachdrücklicher mit stufenartig aufsteigender Fassade, jeweils mit großer Terrasse. Gekrönt wird der Bau von einem Penthouse mit zwei großzügig dimensionierten Einzelwohnungen, die beide jeweils über eine große Terrasse verfügen. Das Gebäude besteht aus elf Einheiten auf 1400 Quadratmetern Nutzfläche bei fast 6000 Kubikmetern umbautem Raum. Es beherbergt drei Gewerbeeinheiten – eine Zahnarztpraxis mit Kieferorthopädie, eine Hautarztpraxis und eine Büroeinheit – sowie acht Wohnungen, die zwischen 58 und 156 Quadratmeter groß sind. Wie Gabriele Jahnke anlässlich der Schlüsselübergabe noch einmal betonte, soll das Gebäude auch als Kunstwerk betrachtet werden: Als „Beitrag zur ästhetischen Gestaltung der sozialen Plastik im Sinne des 1986 verstorbenen Künstlers Joseph Beuys“.

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