Donnersbergkreis Göllheim: Für neues Grün fehlt nur noch gutes Wetter

Gestern weiß, bald wieder Grün: Wenn die Witterung besser ist, soll der neue Kunstrasen in Göllheim verlegt werden.
Gestern weiß, bald wieder Grün: Wenn die Witterung besser ist, soll der neue Kunstrasen in Göllheim verlegt werden.

Es ist die derzeit größte Maßnahme im Sportstättenbau im Donnersbergkreis: In Göllheim entsteht ein neuer Kunstrasenplatz. 300.000 Euro sind für das Projekt veranschlagt. Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller geht davon aus, dass es jedoch um einiges günstiger wird. Für die Fertigstellung fehlt derzeit vor allen Dingen eines: gutes Wetter.

Das Bild täuschte gestern Morgen in Göllheim. Wer da auf den Sportplatz blickte, konnte fast meinen, der Kunstrasen wäre schon fertig. Doch in der Tat war unter einer dünnen Schneedecke nur die Teerschicht versteckt. Der künstliche Rasen, er fehlt noch. „Schade“, sagte Markus Ferber, der Vorsitzende des Turn- und Sportvereins (TuS) Göllheim. Jetzt, wo für die Fußballer die Vorbereitung auf die restliche Saison startet, hätte man wunderbar auf dem neuen Belag trainieren können. So müssen Ausweichmöglichkeiten herhalten. Das kleine Spielfeld hinter dem Sportplatz, die Halle oder der Sportplatz in Biedesheim, erzählte der Vorsitzende. Nichtsdestotrotz ist er froh, dass es mit einem neuen Kunstrasenplatz überhaupt etwas wird. Der alte aus dem Jahr 2002 war in die Jahre gekommen. „An verschiedenen Stellen hatte sich der Kunstrasen gerollt, an den Nahtstellen ging er auseinander. Und gerade, wenn er sich rollt, können Spieler hängenbleiben, und die Verletzungsgefahr ist groß“, erläuterte Ortsbürgermeister Hartmüller. So ging zunächst das Abklopfen nach Zuschüssen los. „2015 hatten wir erstmals beim Kreis einen Antrag auf Sportstättenförderung gestellt“, so Hartmüller. Ende 2016 sei dann das Signal gekommen, dass man für 2017 auf Platz eins der Prioritätenliste für die Landesförderung stehe. 80.000 Euro Zuschuss gibt es von Seiten des Landes für die Maßnahme. „Da der Platz auch von den Schulen genutzt wird, gibt es zudem eine Förderung von zehn Prozent von der Verbandsgemeinde“, berichtete der Ortsbürgermeister. Und auch von der Sparkasse Donnersberg gab es eine Spende in Höhe von 30.000 Euro für die Sanierung (wir berichteten). Hinzu komme Eigenleistung des TuS. „Den Restbetrag wird die Ortsgemeinde schultern“, sagte Hartmüller – und fügte an: „Definitiv werden wir die geplanten Gesamtkosten von 300.000 Euro um mindestens 20 Prozent unterschreiten.“ Zum einen, weil das Ausschreibungsergebnis besser verlaufen sei als erwartet, zum anderen, weil die Eigenleistung des Sportvereins hoch sei. Wie Ferber berichtet, hatten die Helfer unter anderem Arbeiten an der Drainage und um das etwa 70 mal 105 Meter große Spielfeld herum vorgenommen. Bei der Wahl des neuen Spielbelags habe man sich einige Plätze angeschaut, sagte Hartmüller – unter anderem auch bei Mainz 05. Einen ähnlichen Kunstrasen wie dort wird es nun auch in Göllheim vom Hersteller Fieldturf geben. Dieser setzt dabei auf ein neues Faser-Konzept mit einem harten Kern, der für Elastizität und Langlebigkeit sorgen soll, sowie einem weichen Mantel für Hautfreundlichkeit. „Außerdem sollen diese Halme eine bessere Bespielbarkeit bringen“, so der Ortsbürgermeister. Gerade die Bespielbarkeit in den Wintermonaten sei bei dem alten Kunstrasenplatz ein Problem gewesen. „Wenn es gefroren war, konnte man nicht drauf, weil der Platz glatt war“, sagte Hartmüller. Markus Ferber berichtete, dass auf dem neuen Platz auch ein spezielles Granulat aufgebracht werde, das unbelastet sei und aus dem gleichen Basismaterial wie die Halme bestehe. Außerdem werden die Außenlinien künftig ein Stück weiter weg vom Pflaster sein – um Verletzungsgefahr zu vermeiden. Wann der neue Kunstrasen ausgerollt wird, hängt vom Wetter ab. „Eigentlich hätte das schon im vergangenen Jahr passieren sollen, aber da haben uns 14 Tage mit guter Witterung gefehlt“, so Hartmüller. Dass das neue Spielfeld auch intensiv genutzt wird, daran haben weder TuS-Vorstand noch Ortschef ihre Zweifel. „An manchen Tagen ist er von morgens bis abends belegt“, sagte Hartmüller. Von Schülern, den Jugendteams des Fußballjugend-Fördervereins Donnersberg über die aktiven Fußballer bis zu den Alten Herren. „Für die Zukunft des Vereins ist dieser Kunstrasenplatz ganz wichtig“, betonte Ferber. Gerade auch deswegen hatte der Sportverein auch auf eine Flutlichtanlage auf dem oberhalb gelegenen Rasenplatz verzichtet. Denn eigentlich war eine solche geplant. „Der Sportverein hat aber gesagt, dass ihm die Unterstützung für einen neuen Kunstrasenplatz lieber ist“, so Hartmüller. Der Platz ist ein weiterer großer Baustein für den TuS – nach den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen von Duschen und Toiletten im Sportheim im Jahr 2016. Auch darin steckte viel Eigenleistung. „Es geht nur so“, sagte Ferber. Der TuS konnte das stemmen, ohne Schulden zu machen. „In der heutigen Zeit ist es wichtig, dass ein Verein gesund ist“, weiß auch Dieter Hartmüller.

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