Donnersbergkreis Durchstarten mit „Reiher-Air“

Hohe Sangeskunst und feister Klamauk: Sissi Gouveia, Julia Vukelic und Antje Schumacher.
Hohe Sangeskunst und feister Klamauk: Sissi Gouveia, Julia Vukelic und Antje Schumacher.

«KIRCHHEIMBOLANDEN.» Vermutlich dem tollen Wetter geschuldet, waren am Mittwochabend in der Stadthalle an der Orangerie einige Plätze leer geblieben, als die drei Damen von „Dreist“ ihre Comedy-Flugshow präsentierten. Dabei hätten sie ein volles Haus verdient gehabt, denn sie brachten höchste Sangeskunst gepaart mit feinstem Klamauk auf die Bühne.

Als Besatzung von „Reiher-Air“ nahmen Sissi Gouveia, Julia Vukelic und Antje Schumacher das Publikum mit auf die Reise. Mit passenden oder passend umgetexteten Popsongs und Schlagern erzählten die drei die Geschichte einer Flugbegleiterinnen-Prüfung während eines Flugs mit einer Billig-Fluglinie. Nach dem letzten Aufruf mit „The final countdown“, bei dem sich Julia Vukelic solistisch als Chef-Stewardess Desire Spekt vorstellte, der Einführung von Sissi Gouveia alias Elisabeth Gracias Olé als Flugbegleiter-Azubi mit „Highway to hell“ und dem Kennenlernen von Antje Schumacher alias Irmgard Bohne als dienstälteste, etwas tüdelige Mutter aller Kabinen und Clown der Truppe mit Karel Gotts „Einmal um die ganze Welt“, konnte der Flug starten. „Wer den Flug 333 nach New York bei Sparstadt, Meckermann und Pfui gebucht hat“, ist den dreien und ihren Gags auf den vielen Stationen des Flugs auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Da die Flug-Novizin Olé noch kein Seepferdchen-Abzeichen hatte und deshalb noch nicht für einen Transatlantik-Flug qualifiziert war, machte der Flug kurzerhand Station auf der „Balustraden-Insel Mallorca“, wo sie mit Schwimmreif vom Hai verfolgt und vom Baywatch-Rettungsschwimmer gerettet wurde. Beim dreistimmig intonierten „Like ice in the sunshine“ zeigte das Trio seine ganze Klasse, Harmonie und Gesangstechnik. Nächste Station war Ägypten. Ein Pharao wird aus dem Publikum geholt und bei „Walk like an Egyptian“ mit Baumwollbändern eingewickelt und mumifiziert. „Ich hatte ja schon so meinen Spaß, aber als sie mich dann zu Tutanchamun gemacht haben, war das der Hammer. Für meine Frau, die heute Geburtstag hat, war das bestimmt das I-Tüpfelchen, dass sie ausgerechnet mich geholt haben“, äußerte Stefan Ahlers aus Worms gegenüber der RHEINPFALZ. Beim folgenden Bee-Gees-Klassiker „Saturday night fever“ begeisterten die Künstlerinnen das Publikum dann restlos mit ihrer Komik. „Die Hasenzähne, mit denen sie den Bee Gees-Song gesungen haben, haben so was von gepasst. Das wird uns verfolgen, wenn wir in ein paar Tagen auf ein Bee-Gees-Tribute-Konzert gehen“, kommentierte Stefan Ahlers diese Station. Weiter ging der Flug nach Afrika. Hier wurde das Publikum aktiv einbezogen. Während die Männer den Pata-Pata-Part übernehmen mussten, bekamen die Frauen im Publikum den Refrain „Sack, du dummer Sack“ und hatten ihren Spaß dabei. Weiter ging die Reise mit einem Bord-Verkaufsprogramm über Moskau, wo der Dschingis-Khan-Hit in „Wirf den Putin an die Wand, neue Männer braucht das Land“ umgedichtet wurde, nach Bangkok („One night in Bangkok“) und Hawaii, wo ein sehr schön harmonisches „Somewhere over the rainbow“ erklang. Nach zahlreichen weiteren musikalischen Stationen nahm der Flug schließlich Kurs auf sein Ziel New York. Dort wurde es dramatisch. Da der Flugkapitän besoffen ausfiel, mussten die Begleiterinnen das Flugzeug selbst landen. Nachdem sich die beiden altgedienten Stewardessen weigerten, übernahm kurzerhand die Novizin das Ruder und bestand so heldenhaft ihre Prüfung. Mit einigen klassischen New-York-Songs endete die höchst amüsante, musikalisch brillante, sehr abwechslungsreiche Reise um die Welt. „Ich war erstaunt und begeistert, wie die drei losgelegt haben. Was für ein Tempo! Was für Wechsel! Und dabei diese tollen Stimmen und die mitreißende Musik“, kommentierte Katrin Roser aus Kirchheimbolanden begeistert.

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