Donnersbergkreis Donnersbergkreis: Kreistag berät weiteres Vorgehen bei AöR "Energiekonzepte Donnersberg"

Eines der beiden Windräder in Oberndorf, die weit hinter den Ertragsprognosen zurückbleiben. Beteiligt sind die „Energiekonzepte
Eines der beiden Windräder in Oberndorf, die weit hinter den Ertragsprognosen zurückbleiben. Beteiligt sind die »Energiekonzepte Donnersberg« darüber hinaus an Windparks in Göllheim mit fünf Anlagen und am Grehweilerberg mit drei Windrädern. Darüber hinaus betreibt die Gesellschaft eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Alsenz.

Der Kreistag hat zugestimmt, der kreiseigenen Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) „Energiekonzepte Donnersberg“ einen Kredit zu geben.

Hintergrund der Entscheidung ist die wirtschaftliche Schieflage, in die die Gesellschaft durch ausbleibende Windkrafterträge geraten ist (wir berichteten mehrfach). Die AöR ist beteiligt an drei Windparks in Alsenz, Oberndorf und Göllheim mit insgesamt zehn Windrädern. Die Erträge liegen hier in der Summe rund 16,4 Prozent unter dem, was prognostiziert wurde. Vor allem der Standort Oberndorf weicht weit nach unten ab. Nach -18,3 und -20,5 Prozent in den beiden Vorjahren wird für 2017 eine Abweichung von -24,1 Prozent erwartet. Der beantragte und vom Kreistag nun bewilligte Liquiditätskredit dient nun vor allem dazu, Sondertilgungen zu ermöglichen, die sukzessiv die Zinslast für die Bankdarlehen vermindern. Für 2017 ließen die Kreditverträge 400.000 Euro, für das kommende Jahr 150.000 Euro an Sondertilgungen zu, wie Landrat Rainer Guth im Kreistag erläuterte. Teures Bankgeld wird dabei durch den wesentlich günstigeren Liquiditätskredit ersetzt, so dass sich für die AöR ein deutlicher Zinsvorteil ergibt. Damit können insgesamt die Kosten für das Projekt gesenkt werden. Die restlichen Mittel sichern die Liquidität der Gesellschaft in den Zeiten zwischen der Kreditbedienung und den Ausschüttungen, die nicht im gleichen Takt erfolgen. In der Million sind laut Guth auch die 50.000 Euro für die Sicherung der Liquidität der Pfalzwerke Neue Energie Oberndorf enthalten, einem der drei Windparks, an denen die AöR beteiligt ist. Diese 50.000 Euro waren schon per Eilentscheidung bewilligt worden – was Stand heute eigentlich nicht mehr nötig wäre, so Guth in seiner Erläuterung. Hintergrund ist, dass die Wirtschaftsprüfer, die mit einer Fortführungsprognose zu diesem Windpark beauftragt wurden, zu dem Schluss gekommen sind, dass für eine Fortführung jährlich 100.000 Euro am Kosten eingespart werden müssten, das sind 50.000 Euro bei jedem der beiden Gesellschafter, der AöR und der Pfalzwerke. Ansatzpunkte seien hier die Kosten der Betriebsführung, Wartungsverträge, Preisanpassungen, die Reduzierung von Pachten und Kapitalkosten und ähnliches. Inzwischen, so Guth, seien diese Verhandlungen sehr erfolgreich verlaufen. Deshalb wäre die Eilentscheidung, die für eine positive Fortführungsprognose und die Sicherstellung eines positiven Prüfvermerks für den Jahresabschluss 2016 geboten gewesen sei, nach jetzigem Sachstand nicht mehr erforderlich.

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