Donnersbergkreis Aufsteiger nicht zu bremsen

Hand am Ball: Appeltals Torwart Dennis Pätzold pariert gekonnt.
Hand am Ball: Appeltals Torwart Dennis Pätzold pariert gekonnt.

«Niederhausen.» Bei Appeltal fehlten fünf Stammspieler, dazu kam sehr früh in der 28. Minute eine Gelb-Rote Karte gegen Dirk Frantz, das die Mannschaft weiter schwächte. Der Gegner hatte zwar den Relegationsplatz bereits sicher – für einen Aufsteiger ein toller Erfolg – spielte trotzdem von Beginn an mit viel Einsatz und Kampfgeist auf Sieg. Die große Zuschauerzahl war schon ein Hinweis darauf, dass eine besondere Partie bevorstand. Im Hinspiel im November in Mannweiler gab es kurz vor Schluss eine Rote Karte gegen einen Finkenbacher Spieler und danach einen Spielabbruch. Der Grund war nach Aussage des Schiedsrichters, dass er von dem bestraften Spieler angespuckt wurde. Damit war im Vorfeld eine gewisse Brisanz gegeben, die sich aber nicht negativ auf die gestrige Begegnung ausgewirkt hat. Bei guten äußeren Bedingungen – trockenes sonniges Wetter, fast schon etwas zu warm – drückte der Gast von Anfang an auf das Tempo. Er zog ein gutes flottes Spiel auf, attackierte früh und war meistens einen Tick schneller am Ball. Bei Appeltal kassierte Dirk Frantz bereits in der zehnten Minute die erste Gelbe Karte, und in der 14. Minute fiel das Führungstor der Gäste nach einem Eckball durch einen schönen Kopfball von Christian Stock. Die Heimmannschaft versuchte, auch mit Körpereinsatz dagegen zu halten, kassierte eine weitere Gelbe Karte und wurde schließlich in der 28. Minute auf Grund der Gelb-Roten Karte vorentscheidend dezimiert. Trotz Unterzahl kam es in der 31. Minute zum Ausgleich: Danny Lorenz setzte einen Kopfball an den rechten Innenpfosten, von da sprang die Kugel ins Tor, unhaltbar für den guten Gästetorwart Waldemar Baum. Finkenbach griff weiter an, ließ die Abwehr der Heimmannschaft häufig unsortiert aussehen und brachte sie in Schwierigkeiten. Nicht verwunderlich, dass die Gäste noch vor der Pause zu ihrem zweiten Tor kamen. Marcel Dominik Weiß erzielte es aus einem Gewühl heraus im Strafraum. In der zweiten Hälfte machte Finkenbach relativ schnell den Deckel zu. Steffen Werrmann mit Kopfball von ganz links nach einem Torwartfehler in der 49. Minute und wieder Weiß, ebenfalls per Kopf in der 61. Minute, waren für die beiden letzten Tore verantwortlich. Bei dem Treffer von Weiß wollten die Appeltaler Zuschauer aber ein Foul an Torwart Dennis Pätzold im Fünfmeterraum gesehen haben. Schiedsrichter Frank Ritter sah das anders und zog sich damit sowie mit weiteren Entscheidungen den Unmut der Zuschauer zu. So, als er in der 55. Minute der Heimmannschaft einen Elfmeter verweigerte und später eine vermeintliche „Schwalbe“ – wiederum von Weiß – im Strafraum nicht ahndete. Das Spiel nahm etwas an Härte zu; es gab weitere Gelbe Karten auf beiden Seiten und kleinere Rudelbildungen, die aber relativ schnell vom Schiri aufgelöst wurden. Am Spielstand änderte sich nichts mehr; die letzte hundertprozentige Chance hatte Werrmann, der den Ball freistehend am Appeltaler Tor vorbeizog. Appeltals Trainer Lothar Kreis, der sich mit diesem Spiel vom Heimpublikum verabschiedete – er wird in der nächsten Saison das Traineramt nicht mehr ausüben – , sprach von einem verdienten Gästesieg. Er wies aber auch auf die Personalprobleme hin und meinte, dass sein Team in Bestbesetzung dem Gegner hätte Paroli bieten können. Ähnlich wie im Hinspiel, das ja beim Stand von 1:0 für Appeltal abgebrochen und durch Sportgerichtsurteil als Sieg gewertet wurde. Für Spielleiter Klaus Schneider vom Gegner war der Sieg ebenfalls verdient. „In der zweiten Hälfte haben wir dominiert!“ An der Tabellensituation änderte sich aber nichts. Da Trippstadt auch gewonnen hat (5:0 in Siegelbach) ist denen der Meistertitel nicht mehr zu nehmen. Finkenbach geht in die Relegation. So spielten sie SG Appeltal: Pätzold - Mai, Marquis, Unkrich (75. Sebastian Schlemmer), Mecking - Weber, Frantz, Müller - Lorenz (71. Berg), Meitzler, Steitz SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg: Baum - Boukari, Eckhardt, Stock, Nils Raab - Huff, Fisch (51. Nils Schlemmer), Jeremias Raab - Werrmann (85. D. Schlemmer), Silas Schlemmer, Weiß (78. Schreiber) Tore: 0:1 Stock (14.) 1:1 Lorenz (31.) 1:2 Weiß (42.) 1:3 Werrmann (49.) 1:4 Weiß (61.) - Gelbe Karten: Lorenz - Jeremias Raab, Weiß - Gelb-Rote Karte: Frantz Beste Spieler: Baum, Boukari, Silas Schlemmer - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Ritter (Kaiserslautern).

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