Karlsruhe Delfintelefon und Lotuswippe

Wie unterhalten sich Delfine miteinander? Warum perlt an den Blättern der Lotusblüte das Wasser ab? Wieso frieren Eisbären nicht – und was hat das alles mit dem menschlichen Alltagsleben zu tun? Diesen spannenden Fragen geht die neue Wanderausstellung „Faszination Bionik“ nach, die bis 31. Januar im Pirmasenser Dynamikum zu sehen und zu erleben ist.

Die Ausstellung, die vom Internationalen Bionik-Zentrum in Saarbrücken mitentwickelt wurde, zeigt, wie sich Phänomene aus der Natur in unterschiedlichsten Formen technisch nutzen lassen. „Das Thema Bionik wird in der Schule immer mal wieder in den naturwissenschaftlichen Fächern gestreift – deshalb sind wir sehr froh, vor fünf Wochen das Okay bekommen zu haben, die Ausstellung in unserem Mitmachmuseum zeigen zu können“, erklärte Rolf Schlicher, Geschäftsführer des Dynamikums. Er verwies auf die Anfänge der Wissenschaft, bei der gewisse Grundzüge schon in den Ideen Leonardo da Vincis zu finden waren. „So richtig entwickelte sich die Bionik erst in den 1960er Jahren. Seitdem zieht sie immer wieder naturwissenschaftliche Phänomene als Vorbild für technische Entwicklungen heran“, so Schlicher. Als Beispiele solcher Entwicklungen gelten heute unter anderem selbstschärfende Industriemesser, die den Zähnen einer Ratte nachempfunden wurden oder auch ein simpler Haarkamm, der dem Pollenkamm einer Honigbiene verblüffend ähnlich ist. „Weitere Elemente der Bionik finden wir unter anderem bei wasserabweisenden Materialien, in der Wärmedämmung, in der Elektrizität oder sogar beim Autobau“, ergänzt Museumspädagogin Sabine Schön. In Pirmasens erwarten die Gäste des Dynamikums insgesamt 18 Exponate und Mitmachelemente in acht Themenbereichen, wie beispielsweise „Verbinden und Lösen“, „Schwimmen, Fliegen, Laufen“ oder „Bauen und Stabilisieren“. Bei den Exponaten, die zu sehen sind, handelt es sich unter anderem um ein Delfintelefon und eine Lotuswippe. Des Weiteren gibt es verschiedene Belastungsversuche und einen Quiztisch zur Veranschaulichung. „Ganz spielerisch erschließen sich damit die auf den ersten Blick oft überraschenden Anwendungsmöglichkeiten von Modellen aus der Natur im menschlichen Alltagsleben“, erläuterte Schön. Zusätzlich zur Ausstellung besteht in den Herbstferien vom 20. bis 31. Oktober die Möglichkeit, täglich jeweils um 11 und um 15 Uhr an Workshops rund um die Bionik teilzunehmen. Um 13 und um 17 Uhr finden außerdem Experimentvorführungen an Exponaten der Sonderausstellung statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, für den Eintritt in das Dynamikum muss gezahlt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (tada)

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