Kaiserslautern Weiterer Meilenstein in Richtung Profitum

Jonas Rapp ist 21 Jahre alt, wohnt in Alsenz und macht in Bad Kreuznach seine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel. Das klingt erst einmal ganz gewöhnlich. Allerdings hat Rapp eine zeitraubende Leidenschaft, die er erfolgreich ausübt: Das Radfahren.

Das erste Radrennen von Jonas Rapp ist im Jahr 2010 gelistet. In den Ergebnissen findet sich für diese Saison, in der Rapp noch in der Altersklasse der U17 männlich fuhr, auch nur dieser eine Wettkampf: die Landesverbandsmeisterschaften im Einzelzeitfahren, bei denen er Elfter wurde. Mittlerweile hat der 21-Jährige schon viele Rennen bestritten und das sehr erfolgreich. In der Saison 2015 überquerte er in 14 Rennen insgesamt viermal als Sieger die Ziellinie. So gelang ihm der Sieg bei den Landesverbandsmeisterschaften von Rheinland-Pfalz in Weselberg in der Altersklasse U23 im Einzelzeitfahren und auch auf der Straße. Und das vor allem beim Straßenrennen gegen starke Konkurrenz. Viele von Rapps Gegnern starteten in KT-Teams, sind also Profis. Rapp fuhr zu diesem Zeitpunkt für den RV Mehlingen und startete bei Bundesligarennen für das U23-Team „mein radladen.de-südwestteam“. „Über diesen Sieg habe ich mich in der letzten Saison schon gefreut, genauso wie über meinen Sieg in Bellheim“, so Rapp. Das Radrennen „Großer Silber Pils Preis“ in Bellheim gilt als ein Radklassiker des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Rapp setzte sich in diesem Rennen der KT und A-/B-Klasse erneut gegen starke Konkurrenz durch. Seine Fähigkeiten auf dem Rad sorgten natürlich für Aufmerksamkeit. „Schon früh in der letzten Saison hat Markus Schleicher, der Sportdirektor und Teammanager des Straßenradsport-KT-Teams Heizomat ist, bei mir angefragt. Am Ende der Saison hat er sein Interesse nochmal bekräftigt und wir haben ausführliche Gespräche geführt. So kam es, dass ich schließlich den Vertrag bei Heizomat unterzeichnet habe“, erzählt Rapp. Der 21-Jährige ist sehr glücklich über sein neues Team und den damit verbundenen Wechsel ins Profi-Lager. „Heizomat ist eins der besten KT-Teams in Deutschland und genießt einen guten Ruf. Zudem ist es das deutsche KT-Team im Straßenradsport, das schon am längsten besteht“, so Rapp. Auch mit seinen Teammitgliedern ist er sehr zufrieden. „Wir hatten schon ein Teamtreffen. Ich hatte einen guten Eindruck, das Team ist klasse“, lobt der Radsportler. Er freut sich besonders auf die größeren Rennen und Rundfahrten, die er ab jetzt wieder bestreiten darf. „Ich habe nun ja auch ein stärkeres Team. Es besteht durchaus die Chance, bei noch größeren Rennen starten zu dürfen“, erklärte Rapp, der sich als Allrounder sieht. „Meine größte Stärke ist allerdings das Bergfahren“, so der 21-Jährige. Trotz seiner Entwicklung in Richtung professionellem Radsport vergisst Rapp seine Wurzeln nicht. „Ich bin schon seit Anfang meiner Karriere Mitglied im RV Mehlingen. Auch während der Saison 2014, in der ich für das KT-Team Kuota startete, war ich passives Mitglied im RV Mehlingen. Das wird auch in Zukunft so sein und ich werde dem Verein verbunden bleiben“, erklärte Rapp. Das Radsporttalent kennt zwar seinen konkreten Rennkalender für die nächste Saison noch nicht, hat sich aber trotzdem bereits Ziele gesetzt. „Ich will meine Leistung nochmal verbessern und bei den Deutschen Meisterschaften Berg auf Podium fahren“, erklärte der 21-Jährige motiviert. Die notwendige Disziplin dafür bringt er bereits mit. „Ich trainiere fünf Mal pro Woche. Das Radtraining steht im Mittelpunkt. Ab und zu kommt noch ein Training der allgemeinen Athletik hinzu. Unter der Woche fahre ich meist zwei bis drei Stunden. Da gehe ich direkt nach der Arbeit aufs Rad. Weil ich aber erst gegen 17 Uhr losfahren kann, trainiere ich dann immer mit Licht. Am Wochenende steht längeres Training, meist vier bis fünf Stunden, auf dem Programm“, erzählt Rapp von seinem Trainingspensum. Er weiß, wofür er diese Opfer bringt. „Radfahren macht einfach Spaß. Nach der Arbeit hilft es mir beim Stressabbau und sorgt dafür, dass ich den Kopf frei bekomme. Außerdem liebe ich es, Radrennen zu fahren. Das ist jedes Mal ein Kampf gegen sich selbst und man muss alles geben“, gibt es für Rapp viele gute Gründe für seine Leidenschaft.

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