Kaiserslautern Vier Fraktionen sehen die Stadt in der Pflicht

Der neue Stadtrat muss die Weichen für ein Nachfolgekunstwerk der Spoliensäule stellen. Dafür haben sich gestern Vertreter der vier Fraktionen ausgesprochen, die zur Pressekonferenz der Nachfahren von Heinz Loch und Richard Menges ins Sommerhaus der Universität gekommen waren.

Vertreter von CDU, FDP, Grünen und der Linken waren zur Pressekonferenz gekommen, SPD, FWG und FBU waren nicht erschienen. Harry Wunschel sagte für die CDU, er habe bei der Veranstaltung wichtige Informationen erhalten, in der Sache sei vieles schief gelaufen. Ein Ideenwettbewerb für ein neues Kunstwerk sei sicherlich sinnvoll, der Stadtrat könne Mittel dafür in den Haushalt einstellen. Auf die Frage, wie der Bau finanziert werden soll, sagte Wunschel: „Wer Sponsoren für einen Abriss findet, findet auch Sponsoren für einen Aufbau.“ Werner Kuhn von der FDP erklärte, der neue Stadtrat müsse sich nach der Kommunalwahl mit dem Thema Spoliensäule befassen. Er müsse einen Ideenwettbewerb veranlassen und auf Sponsorensuche gehen, um ein neues Kunstwerk zu schaffen, „Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass die FDP eine solche Initiative startet“, so Kuhn. Seine Fraktionskollegin Karin Kolb erklärte, dies sei eine Sache, die man nicht Oberbürgermeister und Stadtvorstand überlassen dürfe. Gilda Klein-Kocksch von den Grünen sieht den Stadtrat in der Verpflichtung, Mittel für ein Nachfolge-Kunstwerk in den Haushalt einzustellen, um den Schaden wieder gut zu machen. Die Fraktionen dürften sich nicht auf die Argumentation einlassen, dies sei Sache der laufenden Verwaltung. Stefan Glander von der Fraktion der Linken sagte, er habe bei der Veranstaltung wichtige Informationen erhalten. Die Spoliensäule sei kein Einzelfall, aber das extremste Beispiel dafür, wie die Stadt mit Kunstwerken umgehe. Es habe überhaupt kein Zeitdruck bestanden, die Säule abzureißen, noch dazu an allen Beteiligten vorbei. Das dürfe sich der Stadtrat nicht gefallen lassen. Die Stadt sei nun in der Pflicht, etwas zu tun. Es könne einen Ideenwettbewerb geben, unter Einbindung von TU und FH. Zu Äußerungen von OB Klaus Weichel sagte er, der Oberbürgermeister könne nicht entscheiden, was ein Kunstwerk ist. Nicht nachvollziehbar sei auch die Kritik an der Arbeit von Menges und Loch und die Aussage, damals sei falsch gearbeitet worden. (dür)

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