Kaiserslautern Ortstermin zeigt mangelhafte Barrierefreiheit im Rathaus West auf

Nach dem Treffen im Rathausfoyer wird schnell deutlich: Mit Rollstuhl ist es nicht einfach, überhaupt ins Rathaus West hineinzug
Nach dem Treffen im Rathausfoyer wird schnell deutlich: Mit Rollstuhl ist es nicht einfach, überhaupt ins Rathaus West hineinzugelangen.

In Sachen barrierefreies Rathaus bleibt nicht nur im Hauptgebäude, sondern auch am Rathaus West in der Maxstraße noch so manches zu tun. Das war das Ergebnis eines Termins vor Ort, zu dem der Inklusionsbeirat geladen hatte.

Bei einer ersten Begehung beziehungsweise Berollung am Rathausplatz hatte der Inklusionsbeirat mit Vertretern der Stadt und Menschen mit Behinderung dort bereits am Eingang Hindernisse erkannt. Bei einem zweiten Termin am Mittwochnachmittag war das Rathaus West in der Maxstraße der Schwerpunkt.

Mit Christine Tischler, der Vorsitzenden des Inklusionsbeirats, begutachteten Steffen Griebe, der Kommunale Beauftragte für Belange von Menschen mit Behinderung, die Beigeordnete Anja Pfeiffer, der Referatsleiter Gebäudemanagement Udo Holzmann und als Gast aus Mainz der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Matthias Rösch, in dieser Woche dort eine besonders schwierige Situation.

Im Rathaus West – einem Gebäude, das unter Denkmalschutz steht – ist das Sozialreferat mit Eingliederungshilfe, Blindenhilfe und Seniorenhilfe untergebracht: Alles Angebote, die gemäß Sozialgesetzbuch barrierefrei zugänglich sein sollten, wie Tischler hervorhob. Alles andere als barrierefrei präsentierte sich die Häuserfront zur Maxstraße mit zwei hohen breiten Treppen. Was den Mann aus Mainz zu der Bemerkung veranlasste, dass Denkmalschutz die Barrierefreiheit nicht ausschließen müsse.

Die Neigung der Rampe ist für Rollstuhlfahrer eine Herausforderung

Also auf zum Hintereingang, auf den nur ein nicht eben leicht erkennbares Schild oberhalb einer der Treppen hinweist. An der Seite des Hauses führt außer einer Treppe eine reichlich steile Rampe zum dortigen Parkplatz samt Zugang zum Haus. Die Neigung ist schon beim Hinunterrollen eine Herausforderung; hinauf ist sie – wie die Rollstuhlfahrer auf dem Rückweg erkennen mussten – ohne Unterstützung kaum möglich.

Zudem ist üblicherweise noch die Haustür verschlossen, weil der barrierefreie Zugang nur nach Terminabsprache möglich ist. Im Innern konnte von Bewegungsfreiheit für Behinderte ebenfalls nicht gerade die Rede sein.

Bei Neubauten habe die Barrierefreiheit ganz hohen Stellenwert, erläuterte der Referatsleiter Gebäudemanagement. Leider passe dies eben nicht in alle Projekte.

Einig waren sich Behinderte wie in der Mobilität uneingeschränkte Fachleute am Ende der Besichtigung, dass als schnellste und einfachste Lösung ein baldiger Umzug des Referats Soziales aus der Maxstraße in eines der anderen Häuser unbedingt angegangen werden sollte.

Das Rathaus Nord schneidet deutlich besser ab

Im Rathaus Nord registrierten die Beteiligten an der Begehung und Berollung die wenigstens Mängel, aber doch Kleinigkeiten, die oft nicht wahrgenommen würden. Als Beispiele wurden hier fehlende Möglichkeiten zum Ablegen oder Aufhängen von Dingen in den Toiletten genannt.

„Es war richtig, sich das alles vor Ort anzusehen“, fand Beigeordnete Anja Pfeiffer, zu deren Referat außer Jugend, Sport und Schulen auch Soziales gehört. Man werde sehen, was in der Maxstraße gemacht werden könne. Schon der Eingang auf der Rückseite sei von der Lage her nicht optimal.

Diese Runde diene der Sensibilisierung, um greifbar zu machen, wo die Probleme liegen und um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, äußerte Udo Holzmann. Am Rathaus und in der Maxstraße sollte seiner Meinung nach der Fokus auf den Haupteingängen liegen. Dadurch erlebten städtische Mitarbeiter mit Behinderung, dass sie gehört würden.

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