Kaiserslautern Mittelalter wird lebendig

Nicht zu übersehen: das Jubiläumsschild am Ortseingang.
Nicht zu übersehen: das Jubiläumsschild am Ortseingang.

Großmutters Kochbuch bestimmt den Menüplan im Zelt am Schwedelbacher Bürgerhaus, mit einem historischen Markt und Lagerleben versetzen zahlreiche Gruppen und Stände das Dorf in frühere Zeiten zurück: Schwedelbach, das zusammen mit dem Ortsteil Pörrbach knapp 1100 Einwohner zählende Dorf in der Verbandsgemeinde Weilerbach, feiert sein 675. Bestehen.

Da bürgerliches Engagement in Schwedelbach-Pörrbach schon immer einen hohen Stellenwert hatte, beteiligen sich zahlreiche Bürger am Festgeschehen. In etlichen Anwesen und Höfen gibt es vieles zu bewundern. Ergänzt wird das umfangreiche Festprogramm durch Mitwirkende aus Nachbarorten. Eine Gauklergruppe lässt das Mittelalter wieder lebendig werden. Start zu dem dreitägigen Jubiläumsfest ist am Freitag, 11. August, um 19 Uhr mit einem Festakt im Bürgerhaus. Das Musikprogramm gestalten die Schwedelbacher Musiker Maxim Laborenz am Klavier und Leon Kappa mit seiner Gitarre. Neben Festreden und Grußworten erzählt Ortsbürgermeister Dieter Hirsch wie es früher im Ort einmal war. Im Anschluss geht es im Festzelt stimmungsvoll weiter mit der Band Favorits. Der Festsamstag, 12. August, steht ganz im Zeichen der Familie und beginnt um 14 Uhr rund ums Bürgerhaus. Ebenfalls ab 14 Uhr bis einschließlich Sonntag ist eine Fotoausstellung zu sehen, bei der auf rund 200 Bildern das Leben in Alt-Schwedelbach dargestellt wird. Bei Kaffee und Kuchen können sich die Besucher entspannen, während für die Kinder ein eigenes Programm mit Hüpfburgen und Zaubereinlagen geplant ist. Ab 20 Uhr ist die Band Covoliere für Stimmung und Unterhaltung zuständig. Der Eintritt ist – wie am Freitagabend – frei. Eine ganze Fülle an Höhepunkten erwarten die Besucher am Sonntag, 13. August. Die Organisatoren, Ortsbürgermeister Dieter Hirsch, Beigeordneter Henning Schaumlöffel, Ratsmitglied Achim Schaumlöffel und Schwedelbacher Bürger haben sich besonders viel einfallen lassen: Der Festsonntag beginnt um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Zelt. Anschließend darf Omas Küche probiert werden. Spezialitäten wie „Schneebällcher“ oder „Hooriche“ mit Wild- oder Rindergulasch, „Ausgescheppte met Appelschmeer“, Frikadellen, rote oder weiße Bratwürste und Wildschweinbratwürste werden angeboten. Insgesamt 16 Anlaufstellen zwischen Bürgerhaus und Dorfplatz sowie in dessen unmittelbarer Umgebung, an denen es irgendetwas zu sehen, zu verkosten oder zu bestaunen gibt, werden im offiziellen Flyer der Gemeinde aufgeführt. Traktoren aus früherer Zeit oder Motorrad-Oldtimer, alte Fahrräder und Nähmaschinen, Schwedelbach anno dazumal. Auch alte Handwerksberufe werden vorgestellt wie Seildreher, Messerschleifer oder Korbflechter. Ein Hufschmied demonstriert das Beschlagen von Pferden, und es wird vorgeführt, wie man früher Holz zersägte oder die Wäsche gewaschen wurde. Das Forstamt Otterberg gibt Kindern und Jugendlichen Tipps und Übungsmöglichkeiten, Holzarbeiten herzustellen. Mit dabei nicht nur eine Rhönrad-Gruppe aus Glan-Münchweiler, sondern auch Gaukler und Minnesänger, die an diesem Nachmittag zudem im Zelt ihre Künste als Jongleure und Zauberer vorführen. Ebenso wie eine portugiesische Folkloregruppe und der Tanzsportverein Ramstein mit Tänzen aus dem 19. Jahrhundert. Den Abschluss bildet ein historisch-kulinarischer Abendspaziergang mit den Otterbacher Nachtwächtern. Die Hauptstraße von Schwedelbach und ein Teil der Kollweiler Straße sind während der Feierlichkeiten für den Verkehr gesperrt, da nahezu der gesamte Ortskern zu einem großen Festplatz umgestaltet wird. Für die auswärtigen Besucher werden Parkmöglichkeiten vor den Ortseingängen ausgewiesen. Wer den relativ kurzen Fußweg nicht antreten möchte, kann sich auch von der Tschu-Tschu-Bahn oder einem kleinen Bus in die Ortsmitte fahren lassen.

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