Kaiserslautern Lebenshilfe eröffnet Cap-Markt in Pariser Straße

15.000 Artikel im Angebot: der neue Cap-Markt in der Pariser Straße. Im Bild Lebenshilfe-Vorstand David Lyle und Marktleiter Ing
15.000 Artikel im Angebot: der neue Cap-Markt in der Pariser Straße. Im Bild Lebenshilfe-Vorstand David Lyle und Marktleiter Ingo Zulian (von links).

Gute Nachricht für die Nahversorgung im Wohngebiet Bahnheim und am Belzappel im Westen der Stadt. Dort können die Menschen ab Donnerstag in einem 1100 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt einkaufen, eine Bäckerei mit Café gibt es auch.

Die Lebenshilfe hat Wort gehalten. Nach dem Waschpark und der Tankstelle folgt in dem Neubaugebiet mit den markanten Spitzbunkern in der Pariser Straße der nächste Streich. 9,5 Millionen Euro wurden in den Bau eines Cap-Marktes mit 75 Parkplätzen investiert, wie David Lyle, geschäftsführender Vorstand der Lebenshilfe, am Mittwoch betonte. So sei es von Anfang an geplant gewesen.

Es ist ein besonderes Projekt, das die Lebenshilfe an der Ecke realisiert hat. Priorität hat, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen dort arbeiten und in der Nachbarschaft wohnen. Deshalb auch ein Cap-Markt. „Cap“ steht für Handicap, wie Lyle aufklärt. Es sei ein besonderes Inklusionskonzept von Edeka, das den Markt mit Lebensmitteln beliefere, auch aus der Region. 15.000 Artikel bietet der Vollsortimenter an, geöffnet ist montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr, die Bäckerei, die ebenfalls von Edeka beliefert wird, hat zudem sonntags geöffnet. 20 Mitarbeiter wurden eingestellt, so Lyle. Die Personalakquise sei kein Problem gewesen. „Wir haben allerdings früh angefangen.“

Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer

Es sei kein ganz gewöhnlicher Markt, so Lyle. „Die Kunden sollen sich wohlfühlen, deshalb haben wir mit viel Holz gearbeitet, die Flure sind breiter.“ Anders als sonst üblich würden die günstigeren Artikel auf Augenhöhe angeboten. Zudem gebe es eine besondere Ausstattung. „Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer und für Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, Wickeltisch, Handwaschbecken neben der Flaschenrückgabe, Toiletten.“ Wie in der Tankstelle wird das Wechselgeld von einem Automaten ausgespuckt. Vor dem Markt-Café mit Freisitz ist ein Spielplatz angelegt worden.

Das Energiekonzept des Marktes sei innovativ, rechne sich schon nach vier Jahren, erläutert Lyle. „Auf den Dächern wurde eine 460-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage verbaut. Anstatt überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen, werden mit der überschüssigen Energie große Wassertanks auf minus 18 Grad gekühlt, um Kühlhäuser und Kühlschränke im Markt mit Kälte zu versorgen. Die speziellen Wassertanks sind gleichzusetzen mit einem Batteriespeicher, kosten aber nur ein Fünftel.“ Diese Technik spare enorm Energie und sei deutlich umweltfreundlicher als die üblichen Anlagen. Die Technische Universität in Berlin unterstütze das Vorhaben mit einer wissenschaftlichen Auswertung der besonderen Kühlwasser-Speichertechnik.

75 Arbeitsplätze am Standort geschaffen

Das 1700 Quadratmeter große Obergeschoss wollte die Lebenshilfe ursprünglich vermieten. „Von dieser Idee nehmen wir Abstand und werden es für weitere Projekte selbst nutzen“, sagt Lyle. Mit der Fertigstellung des Cap-Marktes sei das in drei Bauabschnitte aufgeteilte Projekt „P300“ für die Lebenshilfe abgeschlossen. „75 Arbeitsplätze, davon 35 für schwerbehinderte Menschen, wurden bislang auf dem ersten Arbeitsmarkt an diesem Standort geschaffen“, betont er. Weitere Stellen sollen besetzt werden. Der Markt solle langsam hochgefahren werden. Im Waschpark sei fast zu schnell zu viel losgewesen. Da sei es teilweise schwierig gewesen, die Menschen mit Beeinträchtigungen an ihre Arbeit heranzuführen.

Die Lage des Marktes bezeichnete Lyle am Mittwoch als hervorragend. „Wir sind an der zentralen Achse in Richtung Vogelweh und Autobahn, der Bus der Linie 101 hält vor der Haustür, wir hoffen auf Pendler.“ Bei der Tankstelle funktioniere das. „Die läuft sehr, sehr gut.“

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