Kaiserslautern GPS, Bluetooth und Daten-Roaming aus

Nicht jeder Senior, der sich mit der modernen Technik anfreunden will, hat (geduldige) Kinder oder Enkel, die ihm die Schritte in dieser neuen virtuellen Welt meistern helfen. Aber für die Kaiserslauterer Senioren gibt es ab sofort den offenen Android-Treff von Christian Wedel, Medienpädagoge, Referent beim Offenen Kanal und für das MedienKompetenzNetzwerk (MKN) in Kaiserslautern und Umgebung zuständig.

Dinge abzuschalten, die Daten sammeln, und möglichst kostensparend mit Smartphone oder Tablet mit Android-Betriebssystem unterwegs zu sein – das sind die beiden Hauptpunkte, die Christian Wedel im neuen Android-Treff, den er für das MedienKompetenzNetzwerk in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) anbietet, vermitteln will. Ansonsten kann der Medienpädagoge nur warten, was an Fragen kommt, ist aber zuversichtlich, auf die meisten eine Antwort zu haben. Genau die genannten sind auch die Themen, mit denen der 76-jährige Karl Wilhelm Fols zum ersten Android-Treff gekommen ist. Edgar Stadler (69) möchte außerdem wissen, wie Apps dauerhaft deinstalliert werden können und hat Fragen zur Hardware. „Man lernt durch Probieren, aber auf welche Risiken man achten muss, dass erkläre ich heute“, sagt Wedel. Und los geht es mit einer Einführung durch die Schnellwahl-Leiste, dann weiter zum Menü Einstellungen: GPS sollte man auslassen, man müsse ja nicht dauernd Google Daten übermitteln. Bluetooth auch aus – „findige Menschen können darüber eine Verbindung zum Handy kriegen, Daten auslesen“. Zum Menüpunkt Mobile Hotspot, der das Smartphone selbst zum Router macht: „Nur aktivieren, wenn man weiß, wer sich etwa mit dem Tablet einloggt; in Deutschland gilt die Störerhaftung. Was über Ihren Router geht, dafür haften Sie.“ Dann noch: Häkchen weg bei Daten-Roaming, das sollte nur dann aktiviert werden, wenn man wirklich im Ausland online gehen will, denn sonst werden jeden Tag Daten gezogen und Kosten verursacht. Den digitalen Fingerabdruck NFC nicht benutzen, zu unsicher. „Wir machen ja auch nicht alles mit“, meint Stadler lachend. Von den Gefahren der digitalen Welt haben beide gehört. Also wollen sie möglichst sicher „üben, üben, üben“, sagt der 69-Jährige. Und sich Tipps geben lassen, etwa welche kostenlose Navi-App geeignet ist. „SMS ist eine alte Technik, die benutzen junge Leute gar nicht mehr“, erklärt Wedel noch. Und: „Fotos mit einem Messenger verschicken, sonst wird es als MMS teuer.“ Messenger installieren und andere weiterführende Dinge, das werden Wedel und Fols in einem Extra-Termin machen. Stadler konnte sein Anliegen schon in dem gut über eine Stunde dauernden Treffen klären. Dass die Nachfrage für diese besteht, davon ist Wedel überzeugt. Karl Wilhelm Fols etwa hat schon vor Monaten bei der VHS nach einem Smartphone-Kurs gefragt – und war über den Anruf vor wenigen Wochen, dass es nun einen solchen gibt, erfreut. Einige Anmeldungen für die nächsten Treffen gibt es schon, aber er sei da ganz flexibel, sagt Wedel. „Ich bin ja sowieso da“, erklärt er das niedrigschwellige Angebot ohne Seminarcharakter. Wegen der finanziellen Abwicklung – ein Besuch kostet 10 Euro – sei eine Anmeldung bei der VHS jedoch am einfachsten für ihn. (dbö) Info Der Android-Treff ist jeden Donnerstag, 15.30 bis 17 Uhr im Seminarraum des Offenen Kanals, Pariser Straße 23. Anmeldung bei der VHS unter 0631/3625816.

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