Kaiserslautern „Erhöhung längst überfällig“

„Diese Erhöhung war längst überfällig.“ So kommentierte der Leiter der Stadtwerke Verkehrs AG (SWK), Boris Flesch, den Bundesrat-Beschluss, das Bußgeld für Schwarzfahrer auf 60 Euro anzuheben. Wegen häufiger Kontrollen sei die Schwarzfahrerquote in Kaiserslautern aber sehr niedrig.

„Die 40 Euro Strafe sind schon zu lange nicht an die Preisentwicklung der letzten Jahre angepasst worden“, sagte Flesch. Der finanzielle Aufwand, den die SWK durch Kontrollen betrieben habe, um die Schwarzfahrerquote zu senken, sei viel größer gewesen als die Einnahmen durch die Bußgelder. Die SWK Verkehrs AG, die die 61 Stadtbusse betreibt, führt in regelmäßigen Abständen Kontrollen durch, sagte Flesch. Etwa zehnmal im Jahr kontrolliere man zudem schwerpunktmäßig am Schulzentrum Süd und Nord. Unterstützt würden die Stadtwerke durch Kontrollen des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN). Was die Schwarzfahrerquote − der Anteil der Schwarzfahrer an den gesamten kontrollierten Fahrgästen angeht − schneidet Kaiserslautern im regionalen und gesamtdeutschen Vergleich sehr gut ab. Nach Auskunft eines Sprechers des VRN steigen lediglich ein bis zwei Prozent der Fahrgäste ohne gültiges Ticket in einen Lauterer Stadtbus. Im Durchschnitt seien es drei bis vier Prozent. Bei über 300 Millionen Fahrgästen 2014 im Gebiet des Verkehrsverbunds waren somit über zehn Millionen Leute ohne Fahrschein unterwegs. Dass in Kaiserslautern so wenig schwarzgefahren wird, sei nicht nur den häufigen Kontrollen zu verdanken, sondern auch dem ausschließlichen Einstieg vorne und der Kontrolle durch den Busfahrer, erklärte Boris Flesch. Generell könnten Einzelfahrkarten, Tagestickets und Mehrfahr-karten in Kaiserslautern nur im Bus gekauft werden. Nichtsdestotrotz könne auch auf diese Art nicht jeder vom Schwarzfahren abgehalten werden. Gerade bei Gedränge entgingen den Fahrern schnell abgelaufene Ausweise. Hinzu kämen „Graufahrten“, wenn jemand seine Karte vergessen habe. (gpl)

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