Kaiserslautern Bilder zum Thema „Weibsbilder“

Besucherscharen drängten sich am Sonntag beim Internationalen Frauentag ins Mehrgenerationenhaus in der Kennelstraße. A-Cappella-Pop, Theater und eine Gemäldeausstellung mit anschließender Auktion – gleich drei Attraktionen bot die Benefizveranstaltung zum Thema „Weibsbilder“.

Das Mehrgenerationenhaus hatte die Aktion zusammen mit Marlene Isenmann-Emser, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, und dem Frauenausschuss des DGB, Region Westpfalz, auf die Beine gestellt. Über 100 Besucher füllten den Saal im Mehrgenerationenhaus. Dessen Leiterin Petra Neumahr freute sich über das gelungene Konzept, das fast ausschließlich von Frauen organisiert sei. „Wir im Generationenhaus haben ja mit allen Nationen zu tun“, sagt Neumahr. „Wir wollen mit unserer Aktion über den eigenen Tellerrand hinaus gehen“. Deshalb solle der Erlös an ein Projekt für Frauen im Ausland gehen. Alle Einnahmen der Veranstaltung würden komplett der Indienhilfe Trippstadt Nalam gespendet, die die Ausbildung von Frauen der untersten Kaste zu Hebammen und Krankenschwestern unterstütze. Für die Ausstellung hätten 26 Künstlerinnen und ein Künstler rund 40 Bilder zum Thema „Weibsbilder“ gespendet, die sie teilweise extra für diesen Tag fertiggestellt hätten, erklärte Neumahr. Sie selbst ist mit zweitem Beruf Künstlerin und hatte für diesen Anlass etliche eigene Bilder zur Verfügung gestellt. Die sechs Frauen von „Frisch getönt“, hervorgegangen aus der Gruppe „Vocal Pearls“ unter der Leitung von Lisa Mörsdorf, sorgten mit Pop- und Swing in A-cappella-Arrangements für Superlaune und Begeisterungsstürme im Publikum. Die Theater-Collage der zehn Frauen unter der Leitung von Hannelore Bähr, Schauspielerin am Pfalztheater, illustrierte in Szenen und Liedern weibliche Klischees und stellte sie gleichzeitig in Frage. Mit hinreißender Komik brachten die zehn Frauen „Wann ist ne Frau ne Frau?“, umgeschrieben von Herbert Grönemeyers männlicher Vorlage, die Aufforderung „Gehn Sie fremd!“, das Schiller-Zitat „Ehret die Frauen“ und weitere Szenen auf die Bühne. Das Publikum applaudierte begeistert. Bei der anschließenden Auktion der gespendeten Bilder unter der Leitung von Bähr konnten fast 20 Kunstwerke verkauft werden. Neumahr zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt wies auf die Erfolge hin, die in den letzten 50 Jahren gesellschaftlich zu verzeichnen seien. Aktuell sei der Beschluss zur Frauenquote in Aufsichtsräten ein wichtiger Schritt vorwärts. Dennoch gebe es in Deutschland in Zukunft noch viel zu tun: Der Unterschied bei der Entlohnung für die gleiche Arbeit von Männern und Frauen liege bei 22 Prozent, in den kommunalpolitischen Gremien seien nur 25 Prozent Frauen vertreten, im Bürgermeisteramt sogar nur fünf Prozent. Besonderes Augenmerk verdiene die bildungspolitische Unterstützung von Frauen mit Migrationshintergrund. Eine kritische Entwicklung sieht Wimmer-Leonhardt für die freiberuflichen Hebammen. Die wichtige häusliche Entbindungs-Nachsorge werde durch das Wegfallen der Versicherung bald nicht mehr angeboten werden können. (cbg)

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