Kaiserslautern Stadt Kaiserslautern sagt Kaugummis den Kampf an

Wer Kaugummis einfach ausspuckt, soll künftig belangt werden können. Foto: DPA
Wer Kaugummis einfach ausspuckt, soll künftig belangt werden können.

Wer sein Kaugummi achtlos ausspuckt, der muss wohl künftig mit einem Knöllchen rechnen. Zudem sollen in der Innenstadt sogenannte Kaugummifänger aufgestellt werden. Wo, ist noch unklar.

Kaugummis auf Plätzen und Pflaster sind ein Ärgernis, weil die Beseitigung schwierig, aufwendig und teuer ist. Quadratmeterweise muss das Kaugummi von Privatfirmen mit Spezialmaschinen entfernt werden. Die Reinigung koste schnell mehrere tausend Euro, erklärte die Stadtverwaltung auf Anfrage. Weil das dem Steuerzahler nicht zuzumuten ist, geht die Stadtbildpflege jetzt neue Wege. „Wir wollen die Verursacher der Kaugummi-Verunreinigungen für ihr Verhalten sensibilisieren und Prävention betreiben“, erläutert Rainer Grüner, Werkleiter der Stadtbildpflege. Deshalb werden sogenannte Kaugummifänger aufgestellt. Von Gum-Walls spricht die Stadtverwaltung, besser formuliert müsste es Kaugummiwände heißen. Wobei niemand die durchgekauten Teile an eine Hauswand kleben soll. Vielmehr sollen Metallkästen aufgestellt werden, in denen die Kauer ihre Kaugummis entsorgen können. Wie in Stuttgart beispielsweise sollen bunten Smileys in den farbigen Kästen die Leute dazu animieren, ihre Kaugummis aufzukleben. Warum das besser sein soll, als einfach nur die Mülltonne zu benutzen, wird nicht erklärt. In Ludwigshafen gibt es diese Dinger schon, Stuttgart, Duisburg und Frankfurt sowie Städte in Dänemark oder den Niederlanden setzten die Gum-Walls ebenfalls erfolgreich ein, so Grüner. Mitte Oktober will die Stadtbildpflege drei Fänger in der Stadt aufhängen. „Das Pilotprojekt läuft zunächst über drei Monate. Begleitend erfolgt eine Erfassung der Kaugummi-Verunreinigungen, um Auswirkungen und Akzeptanz nachvollziehen zu können“, so Grüner.

Auch Kontrollen kommen

Der Chef der Stadtbildpflege verweist darauf, dass das achtlose Wegwerfen von Kaugummis, Zigarettenkippen und Verpackungen auch mit einer Geldbuße geahndet werden kann. Er kündigte Kontrollen von Ordnungsreferat und Stadtbildpflege an. Auf Anfrage der RHEINPFALZ, ob sie Kaugummispucker bereits belange, hatte die Stadtverwaltung vor ein paar Wochen noch sehr ausweichend reagiert. Damals hieß es aus dem Rathaus: „Das Wegwerfen von Kaugummi kann sowohl nach der Straßenreinigungssatzung als auch nach unserer Gefahrenabwehrverordnung öffentliche Straßen und Plätze geahndet werden. In beiden Bußgeldvorschriften sind nur Höchstgeldbußen angegeben. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten der Verstöße gibt es dazu keinen abschließenden Katalog. “ Bei Jugendlichen ohne eigenes Einkommen seien Verwarnungen zwischen fünf und zehn Euro denkbar, bei Erwachsenen zwischen zehn und 30 Euro, hatte eine Sprecherin erklärt. Die Stadt Mannheim beispielsweise geht rigoroser gegen Verunreiniger vor. Wer einfach eine Zigarettenkippe oder ein Taschentuch fallen lässt, wird neuerdings mit 75 Euro zur Kasse gebeten. Wer den Kaugummi einfach aufs Pflaster spuckt, muss mit 100 Euro Strafe rechnen.

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