Kaiserslautern Kein Kunststück, aber ein Kantersieg

Ulrich Kevin Mouaffo Nanfack vom VfL versucht Christopher Helf von der SG vom Ball fernzuhalten.
Ulrich Kevin Mouaffo Nanfack vom VfL versucht Christopher Helf von der SG vom Ball fernzuhalten.

«Mehlingen.»Zwei Spiele, zwei Siege. Nach dem 8:1 (3:0)-Kantersieg gegen den VfL Kaiserslautern kann die SG Enkenbach/Mehlingen von einem perfekten Saisonstart sprechen.

„Wir waren im ersten Abschnitt wenig handlungsschnell, irgendwie gehemmt, haben zu kompliziert gespielt. Uns fehlte das Tempo“, war SG-Trainer Stefan Ruby mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Nervös und verkrampft wirkten die Gastgeber über weite Strecken des ersten Abschnitts. Dennoch hatte die SG trotz zahlreicher Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung die ersten Möglichkeiten. Nach Kombination über Alexander Walter und Jonas Baldauf verzog Mostafa Besarat Dar Ghazemi (5.). Daniel Herzog zielte nach Doppelpass mit Andreas Seewald knapp am langen Eck vorbei (10.). Der Aufsteiger aus Kaiserslautern, der sehr hoch verteidigte, verbuchte durch Andre Sasse den ersten Abschluss (19.). Insgesamt dominierten die Abwehrreihen das in der ersten halben Stunde nicht unbedingt hochklassige Spiel. Als die Gäste dann im Zentrum offen waren, nutzten dies die Gastgeber zum 1:0 (31.). Christopher Helf legte mit dem Kopf ab. Jonathan Buster passte, und der Beste der Gastgeber, Alexander Walter, vollstreckte zur Führung. Einen umstrittenen Foulelfmeter (Helf kam im Zweikampf mit Udo Reiß zu Fall/34.) nutzten die Gastgeber zum 2:0. Helf verwandelte mit etwas Glück. VfL-Torwart Steve Cartal war noch dran. Dann hätten die Gastgeber nach einem Rückpass von Manuel Zwally und Fauxpas von Torhüter Cartal fast das 3:0 erzielt. Andreas Seewald vergab aber (37.). In der 39. Minute sah Andre Sasse wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Der VfL-Stürmer hatte nach einem Gerangel weit weg vom Geschehen allzu vehement protestiert. Zwei Minuten später nutzte die SG bereits die Überzahl aus. Ein langer Ball von Innenverteidiger Patrick Traub kam über Besarat zu Andreas Seewald, der zum 3:0-Halbzeitstand vollendete. Nach der Pause legte Mehlingen/Enkenbach früh nach. Im Anschluss an eine Helf-Ecke brachten die Gäste den Ball nicht weg. Walter traf fulminant von der Strafraumkante zum 4:0 (54.). Die Lauterer steckten in Unterzahl nicht auf, spielten forsch nach vorne. Einen Weitschuss des laufstarken Bruno Casais Silva klatschte SG-Torhüter Nico Ebelsheiser über die Latte (58.). Die nachfolgende Ecke brachte nach einer Variante das VfL-Ehrentor. Edward Wagner, 90 Minuten sehr engagiert unterwegs, drückte zum 4:1 ein (59.). Einen Pass des eingewechselten Zaman Hosseini Sayyad in die Schnittstelle der VfL-Deckung vollendete Christopher Helf zum 5:1 (64.). Der dezimierte VfL war im Deckungszentrum weiter offen, blieb anfällig, wenn die Gastgeber schnell umschalteten. Auch die eingewechselten Hosseini und der schnelle Henrik Forsch sorgten für Belebung. Die SG nutzte jetzt die Räume und kombinierte sehr ansehnlich. Über die Außen (besonders über rechts durch Forsch) kam viel Druck. Auch der VfL hatte in dem jetzt sehr offensiven Spiel noch seine Chancen. Ein Kontertor durch Henrik Forsch führte zum 6:1 gegen die in Unterzahl offenen Lauterer (72.). Die Gastgeber ließen jetzt Ball und Gegner laufen. Der VfL versuchte, mit Macht und entblößter Deckung das zweite Tor zu erzielen. Die Platzherren konterten über Walter, Besarat und den vollstreckenden Hosseini Sayyad zum 7:1 (86.). Besarat setzte mit dem Schlusspfiff den 8:1-Schlusspunkt (90.). „Das 1:0 war regulär, das 2:0 kein Elfmeter, das 3:0 Abseits.“ VfL-Trainer Filipe Pinto regte sich auch über einige Schiedsrichterentscheidungen auf. Am meisten wurmte ihn aber die Einstellung seiner Truppe. „Wir haben immer noch nicht kapiert, dass wir als Mannschaft auftreten müssen. Wenn wir so weiterspielen, werden wir in der A-Klasse kein Spiel gewinnen“, redete der Portugiese Tacheles. „Wir brauchen uns auf den Sieg gegen zehn Mann nichts einzubilden“, blieb auch SG-Trainer Stefan Ruby trotz des 8:1 kritisch. So spielten sie SG Enkenbach: Ebelsheiser - Mayer (78. Göttel), Traub, Jan Philipp Herzog, Daniel Herzog - Baldauf, Walter, Buster, Seewald (53. Hosseini Sayyad) - Besarat dar Ghasemi, Helf (67. Forsch) VfL Kaiserslautern: Cartal - Göbel (46. Tchangou Kouni), Mouaffo Nanfack, Tchapda, Brown (76. Bertrand) -Ndjiya, Wagner, Reiß, Yaray (60. Will) - Sasse, Casais Silva Tore: 1:0 Walter (31.), 2:0 Helf (34., Foulelfmeter), 3:0 Seewald (41.), 4:0 Walter (54.), 4:1 Wagner (59.), 5:1 Helf (64.), 6:1 Forsch (72.), 7:1 Hosseini Sayyad (86.), 8:1 Besarat dar Ghasemi (90.) - Gelbe Karten: Göbel, Tchangou Kouni, Wagner - Rote Karte: Sasse (39., Schiedsrichterbeleidigung) - Beste Spieler: Walter, Besarat, Jan Philipp Herzog, Traub - Wagner, Ndjiya, Casais Silva - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Große (Wiesenthalerhof).

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