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Liebt Computerspiele und engagiert sich mit Leidenschaft dafür: Johannes Korz, Vorsitzender der Hochschulgruppe E-Sports.
Liebt Computerspiele und engagiert sich mit Leidenschaft dafür: Johannes Korz, Vorsitzender der Hochschulgruppe E-Sports.

„Die Dimension des E-Sports ist vielen Menschen noch nicht im Bewusstsein“, sagt Johannes Korz, Vorsitzender der Hochschulgruppe E-Sports an der Technischen Universität. Mit der Gruppe wolle man das Interesse für die große, kompetitive Szene wecken, für Gamer eine Anlaufstelle sein und Ansprechpartner für Menschen, die zum Thema etwas wissen wollen.

Noch kein Jahr ist die E-Sport-Hochschulgruppe mittlerweile alt, die zum Sommersemester 2018 gegründet worden ist. Korz, Student der Sozioinformatik, ist Gründungsmitglied und Vorsitzender. Er erinnert sich zurück: „Der Unisport hat das Thema E-Sport bereits vor Jahren aufgegriffen und erste Kurse angeboten.“ Einige der bekanntesten E-Sport-Spiele seien allerdings unter dem Dach Unisport nicht möglich gewesen. „,Counterstrike: Go’ ist eins der größten Spiele, allerdings auch ein Ego-Shooter. Das war vonseiten der Hochschulleitung nicht gewollt.“ Also habe man sich mit „einer Handvoll Leuten“ ans Werk gemacht, eine Infoveranstaltung auf die Beine gestellt und Werbung für die Gründungsversammlung gemacht. Kurz darauf seien zur ersten Mitgliederversammlung der Hochschulgruppe bereits 25 Leute gekommen, mittlerweile zählt die Gruppe rund 100 Teilnehmer. Gespielt werden, jedes Game hat in der Gruppe ein Referat mit eigener Leitung, beispielsweise „Counterstrike: Go“, „League of Legends“, „Rocket League“, „Overwatch“ und „Hearthstone“ – also alles vom Actiongame über ein Karten- bis zum Rennspiel. Für einige davon stellt die Gruppe bereits Teams in der „Uni League“, in der Mannschaften von deutschen Hochschulen in verschiedenen Spielen konkurrieren. Virtuelle Fußballspiele sind allerdings tabu. Korz: „Die Fußballsimulation FIFA liegt weiter komplett in den Händen des Unisport, das haben wir so abgesprochen.“ Weitere Games wären denkbar – „wenn sich eine Referatsleitung findet, die das organisatorische übernimmt“. Sprich: Trainingsangebote macht und gemeinsame Spiele organisiert. Für 2019 steht auf der Wunschliste, auf dem Campus einen eigenen Raum zu finden, damit das Equipment der Gruppe nicht immer von Zuhause aus mitgebracht werden muss. Das sei oft recht umständlich, sagt Korz. Sollte das Interesse bestehen, sei die Gruppe grundsätzlich offen, über den Campus hinauszugehen. „Wir haben die Strukturen, zur Vereinsgründung wär’s jetzt nur ein kleiner Schritt. Und dann könnten auch Nicht-Studenten mitmachen.“ Auch sonst sei man über den Campus hinaus offen. Korz: „Wir sind bereits angefragt, mit einem Bildungsträger zusammen etwas zu machen. Aufklärungsarbeit zu leisten und Vorurteile abzubauen sehen wir ebenfalls als Aufgaben an.“ Denkbar sei, das Angebot will die Gruppe 2019 starten, gemeinsam mit Medienpädagogen an Schulen zu gehen und Elternabende zur Aufklärung über ihr Hobby zu veranstalten: „Mit Computer- und Videospielen oder gar E-Sport können viele Eltern nichts anfangen.“ Bei den Besuchen solle aber auch die Suchtproblematik nicht ausgeklammert werden. Korz: „Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Profi-E-Sportler den ganzen Tag spielen müssen, um besser zu werden. Die allgemeine körperliche Fitness und gesunde Ernährung ist in dem Bereich ebenfalls sehr wichtig.“ Nur wer körperlich fit sei, sei auch geistig fit. Korz und seinen Kollegen in der Leitung der Hochschulgruppe werde es auch im zweiten Jahr nicht langweilig, ist er sicher: „Die Ideen gehen uns so schnell nicht aus.“ Um die umsetzen zu können, sollen 2019 verstärkt Sponsoren angeworben werden.

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