Mein Abenteuer 2023 Grünstadter Schüler in Ruanda: Spontan-Länderspiel mit 1000 Zuschauern

Es begann mit spontanem Gedribbel, am Ende schauten 1000 Schüler zu: Basketball-Spiel der Gastgeber und ihrer Grünstadter Gäste.
Es begann mit spontanem Gedribbel, am Ende schauten 1000 Schüler zu: Basketball-Spiel der Gastgeber und ihrer Grünstadter Gäste.

Weit gereist sind 14 Zwölftklässler des Grünstadter Leininger-Gymnasiums im vergangenen September: Sie besuchten ihre Partnerschule in Ruanda. Anna-Lena Brenner und Emily Kilbert erzählen von einem ungeplanten Basketball-Match mit Nationalhymnen und Stadion-Atmosphäre – und vom Haareflechten am Spielfeldrand.

Von Anna-Lena Brenner und Emily Kilbert
Unsere Koffer waren mit Spendengütern gefüllt, wir selbst reisten voller Aufregung und Vorfreude an: Im September hat unser Team – 14 Schüler der zwölften Klassenstufe des Grünstadter Leininger-Gymnasiums sowie drei Lehrkräfte – unsere Partnerschule in Ruanda besucht. Von dort zurückkehren sollten wir mit einzigartigen Erfahrungen, für die wir ewig dankbar sein werden: Tanzen am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel im Akagera-Nationalpark. Und eine eigentlich ganz unwahrscheinliche Begegnung mit Gorillas in freier Wildbahn.

Doch am meisten erfüllt haben uns die Begegnungen mit den Menschen vor Ort an der Groupe Scolaire de Mukondo. Sie liegt auf einem Berg in der Nähe Gisenyis, am märchenhaften Kiwusee im Westen Ruandas. Besonders schnell kristallisierte sich die kulturübergreifende Leidenschaft zum Sport heraus, eine Begeisterung, welche in aller Welt auf eine besondere Art und Weise verbindet.

Beim Schüleraustausch in Ruanda: Emily Kilbert.
Beim Schüleraustausch in Ruanda: Emily Kilbert.

So war es etwas ganz Besonderes, an unserem internationalen Basketball-Länderspiel Ruanda gegen Deutschland teilzunehmen. Wer würde schlussendlich den Titel des Siegers tragen?

Spiele, Gesang und Gespräche

Dabei war dieses Match gar nicht geplant. Während der Unterrichtszeiten besuchten wir verschiedene Klassen und lernten uns durch Gesang, Spiele und zahlreiche Gespräche näher kennen. Ein Mitschüler hat uns später berichtet: „Irgendwann fand ich mich allein auf dem Schulgelände wieder und sah eine Gruppe älterer Schüler, die mit einem abgenutzten Basketball auf dem Platz, wenn man ihn denn so nennen kann, spielten. Fasziniert schaute ich zu, bis sie mich einluden, mitzumachen. Nach und nach versammelten sich mehr Leute um den Platz, auch einige aus unserer Gruppe gesellten sich dazu. Bald hatten wir Teams gebildet, und vor den neugierigen Augen der gesamten Schule begannen wir zu spielen.“

Schließlich jubelten mehr als 1000 ruandische Schüler, als beide Teams voller Stolz ihre Nationalhymnen sangen. Diese stadionähnliche Atmosphäre und das anschließende spannende Basketballspiel der Extraklasse fesselten jeden Einzelnen.

Lässt sich die Haare flechten: Anna-Lena Brenner.
Lässt sich die Haare flechten: Anna-Lena Brenner.

Und auch abseits des Spielfelds waren die Offenheit und die Freude über den Austausch der Kulturen präsent, als ruandische Mädchen die Haare unserer deutschen Auswechselspielerinnen flochten und mit Begeisterung deren Frisuren bewunderten.

Neues und seltsames, aber schönes Gefühl

Es war überwältigend, dabei von so vielen Kindern bestaunt zu werden – ein ganz neues, seltsames, aber dennoch wunderschönes Gefühl. Es war, als ob durch das Flechten eine Verbindung geschaffen wurde, welche keine Sprache benötige.

Über die erstaunlichen Korbwürfe und Spielzüge beider Mannschaften hinaus war der wahre Sieg letztlich nicht der des deutschen Teams, der durch den höheren Endstand feststellbar war. Wirklich gesiegt haben wir alle durch neu gewonnene Erfahrungen. Die Offenheit und Freundlichkeit, welche jedes einzelne unserer Herzen erwärmte und bis heute berührt, die Atmosphäre, der Austausch und die Verbundenheit in einer Art großen Familie zählen mehr als jeder Punktstand.

Die Autorinnen

Emily Kilbert ist 18 Jahre alt und Anna-Lena Brenner 17. Beide besuchen zurzeit die zwölfte Klassenstufe des Leininger-Gymnasiums in Grünstadt, wo sie 2025 ihr Abitur machen wollen.

Die Serie

Manche haben Aufregendes in weiter Ferne erlebt, andere haben sich in unserer Region einer Herausforderung gestellt: RHEINPFALZ-Reporter und Gastautoren aus dem Leinigerland berichten von ihrem Abenteuer im Jahr 2023. Die übrigen Folgen: Eine Reifenpanne im Angesicht der Löwen, ein Journalist als Stall-Praktikant bei der Lebenshilfe und ein Grünstadter Viertelgrieche bei der Olivenernte.

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