Quirnheim Baugebiet Talblick: 17 konkrete Bauvoranfragen

Quirnheims Ortsbürgermeister Hubert Deubert an der Weedbach: Die ersten 200 Meter sind bereits renaturiert und Teil des Spielgel
Quirnheims Ortsbürgermeister Hubert Deubert an der Weedbach: Die ersten 200 Meter sind bereits renaturiert und Teil des Spielgeländes der Kita.

Quirnheims Ortsbürgermeister Hubert Deubert hofft, dass das Neubaugebiet Talblick in diesem Jahr endlich erschlossen wird. Probleme bei der Vermarktung der Bauplätze sieht Deubert nicht.

24 bis 25 Bauplätze in Südwestlage sollen im Baugebiet Talblick entstehen. Der Aufstellungsbeschluss wurde bereits 2014 gefasst, doch es gab immer wieder Verzögerungen. Das Neubaugebiet wirke sich auch auf mittelfristig geplante Projekte aus, verdeutlicht Ortsbürgermeister Hubert Deubert. Etwa beim „Hochwasserschutzkonzept, besser gesagt beim Starkregenkonzept, das die Ortsgemeinde hat erarbeiten lassen.“ Das Grundkonzept stehe schon, da die kritischen Stellen im Dorf bekannt seien; derzeit werde nur noch der Feinschliff diskutiert. Allerdings „kann das Konzept nicht alleine gesehen werden, sind dort doch mehrere Maßnahmen miteingebunden“, sagt Deubert zu dem – nach dem Baugebiet – für die Ortsgemeinde wohl wichtigsten Vorhaben in den nächsten zehn Jahren.

So schütze in dem Konzept das Baugebiet Talblick – mit den nach Osten angeordneten Rückhaltebecken – die Ortslage. Zum anderen spiele die Renaturierung um das Dorf beim Hochwasserschutzkonzept eine wichtige Rolle, da sie einen „nicht unerheblichen Teil des Dorfes nach Westen hin schützen kann: Es sollen Terrassen angelegt werden, die Wasser zurückhalten und das Dorf begrünen.“

Weiteres wichtiges Projekt ist laut Deubert die Renaturierung des Weedbachs, bei der mehrere Aspekte abgearbeitet werden könnten: „Die Umgestaltung des Baches, den wir der Natur zurückgeben, die Wasserrückhaltung Richtung Eisbach sowie die touristische Aufwertung des Dorfes. Und nicht zuletzt die Schaffung der Voraussetzungen für einen Rad- und Wanderweg entlang des Baches, der das Dorf an die überregionalen Wege anbindet.“

Baugebiet sichert auch Kita

Deuberts größter Wunsch für 2023 aber ist, „dass wir das Baugebiet Talblick umsetzen können. Denn die Umsetzung bringt der Gemeinde Gestaltungsfreiheit und Finanzmittel zurück, die wir vor Jahren investiert haben.“ Probleme bei der Vermarktung der Bauplätze sieht Deubert nicht. Es gebe schon 17 konkrete und feste Bauanfragen von Quirnheimern oder deren Nachkommen.

Auf dem Areal mit einer Größe von etwa zwei Fußballplätzen (zirka 10.000 Quadratmetern) gehören 20 Parzellen der Ortsgemeinde, vier sind in Privathand. Neben der Haushaltskonsolidierung der Gemeinde durch die Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf sieht Deubert weitere positive Aspekte: „Zum einen sichern wir mit dem Baugebiet die Einrichtung unserer Kita. Die Belegungszahlen werden wieder steigen, und das Personal kann gehalten werden. Zum anderen werden die Türen geöffnet für weitere Projekte.“

Die Frage nach einem „Helden des Ortes“ ist für Deubert zu kurz gegriffen. Denn er sehe in Quirnheim viele Helfer, die sich in ehrenamtlicher Arbeit für die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Stellvertretend nannte er die ehrenamtliche Gruppe „Me(h)r fer Querm“, die vieles leiste, was die Gemeinde so nicht könnte.

Erziehung Aufgabe der Eltern

Kopfzerbrechen mache ihm jedoch das Verhalten so mancher Menschen, das von einem immer größer werdenden Anspruchsdenken an die öffentliche Hand geprägt sei. Es werde, so Deubert, von immer mehr Menschen, nach dem Staat und der Verantwortung anderer gerufen, ohne sich Gedanken zu machen, wie man Dinge in eigener Verantwortung erledigen kann. So sei die Erziehung von Kindern in erster Linie eine Aufgabe der Eltern und nicht der Kita oder der Schule. Deubert: „Die Grundwerte des Umgangs, des Respekts, der Wertschätzung und der Eigenverantwortung sollten die Eltern vermitteln. Die Kitas und die Schulen können ergänzen und stärken, die Grundlagen legen die Eltern.“

Zur Person

Hubert Deubert, Jahrgang 1951, ist selbstständig und hat in Quirnheim ein Planungs- und Beratungsbüro. Mit einer Unterbrechung von eineinhalb Jahren ist Deubert seit 1994 Ortsbürgermeister von Quirnheim. Der 71-Jährige will nach eigenen Angaben mit dem Ende seiner Amtszeit im Jahr 2024 dann endgültig als Ortsbürgermeister aufhören.

Hier soll das Neubaugebiet entstehen.
Hier soll das Neubaugebiet entstehen.
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