Eisenberg Die grüne Seele der CDU

Tritt für die CDU an: Rosi Schilling.
Tritt für die CDU an: Rosi Schilling.

Sie ist die grüne Seele der Eisenberger Christdemokraten: Rosi Schilling. Als eine von drei Bewerbern für das Amt der Steinborner Ortsvorsteherin steht sie nun in den Startlöchern.

Wenn es nach Rosi Schilling ginge, gäbe es auf der kommunalen Ebene keine politischen Parteien. Und dennoch, das weiß sie, geht es eben nicht ganz ohne. 2012 ist sie in die CDU eingetreten und seit zwei Jahren stellvertretende Vorsitzende des Gemeindeverbandes der Partei. In den Ortsbeirat Steinborn ist Schilling im vergangenen Jahr nachgerückt. Sie sei zwar erst kurz in diesem Gremium, habe aber festgestellt, dass dort „sehr sachlich diskutiert wird“. Letztendlich „geht es um Steinborn“. Vor ihrer Entscheidung, für das Amt der Ortsvorsteherin zu kandidieren, das die Mutter zweier erwachsener Kinder „als verantwortungsvolle Aufgabe“ sieht, habe sie sich lange Zeit Gedanken gemacht. Jetzt sei die Entscheidung gefallen und da die gelernte Fachkrankenschwester für Anästhesie/Intensivmedizin nicht mehr berufstätig ist, könne sie sich voll auf ihre Aufgaben konzentrieren und sei „immer ansprechbar“. Schilling, Jahrgang 1957, sieht sich selbst als „kreativer und verlässlicher Impulsgeber“. Sie gebe aber keine „Versprechungen vor der Wahl, die ich nicht halten kann“, sagt sie. Sich selbst bezeichnet sie „als grüne Seele der CDU“, denn, so Schilling: „Jede Partei brauche Menschen, die sich für Natur und Umwelt einsetzen.“ Sie ist Mitglied in mehreren Natur- und Tierschutzorganisationen. Seit langem setzt sie sich hartnäckig und mit großem Engagement für den Erhalt des Biotops im Grüngürtel hinter ihrem Grundstück ein. Sie erinnert daran, dass dieses als ökologische Ausgleichsfläche mit all seiner Artenvielfalt in einen „Prestige- und Vorzeigepark“ umgewandelt werden sollte. Dies habe sie, so Schilling, gemeinsam mit zahlreichen Mitanwohnern, Unterschriftensammlungen und Protesten verhindern können. Um den Erhalt der Umwelt geht es ihr auch bei den in Mode gekommenen Kies- und Schotterwüsten in Vorgärten. „Das ist ein absolutes No-Go“, sagt sie, denn den Insekten und Kleinlebewesen werde wichtiger Lebensraum genommen. Mit der Verkehrssituation im Ortsteil hat Schilling ihre eigenen Erfahrungen gemacht. Vor Jahren sei ihr Hund beim Gassigehen in der Dunkelheit von einem Raser überfahren worden. Sie selbst habe bei diesem Vorfall Glück gehabt, erzählt sie. Allerdings stellt sich ihr zu den „Kölner Tellern“, die in der verkehrsberuhigten Theodor-Storm-Straße die Geschwindigkeit der Fahrzeuge vermindern sollen, die Frage, „ob das sein muss“. Außerdem brauche Steinborn nicht noch mehr Parkplätze auf den öffentlichen Flächen, meint sie. Als Beleg führt sie die rund 20 am Westring versiegelten Stellplätze an, die nach ihrer Beobachtung „fast nicht genutzt werden“. Schilling appelliert an die Grundstückseigentümer, ihre Fahrzeuge in Garagen und auf dem eigenen Besitz abzustellen. Trotzdem sei sie nicht grundsätzlich gegen Mobilität. Nur solle diese möglichst ohne Auto, dafür lieber mit Bürgerbus und öffentlichen Verkehrsmitteln geschehen. Dass ihr Ehemann als Spitzenkandidat der Grünen für Stadt- und VG-Rat kandidiert, hätten zwar viele nicht verstanden. Schilling sieht darin jedoch gelebte Demokratie. „Wenn man verheiratet ist, muss man nicht immer einer Meinung sein, aber man kann die eigene Meinung auch mal revidieren“, merkt sie an. „Ich wäre traurig, wenn der Dialog fehlt“, sagt sie. Und Schilling könnte noch einiges zum „Meckern auf hohem Niveau“ , zur Beschäftigung mit Jugendlichen und zu den anderen Steinborner Themen wie Spielplätzen und Bolzplatz sagen.

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