Rhein-Pfalz Kreis Gewinne der Werke für Investitionen

Die Gemeindewerke Bobenheim-Roxheim peilen für 2019 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 857.000 Euro an. Er soll sich am Ende des kommenden Jahres ergeben, wenn Umsätze von mehr als 8,33 Millionen Euro erlöst wurden, aber nur 7,17 Millionen Euro an Aufwendungen zu tätigen waren.

Dass ein kommunaler Strom- und Gasversorger durch Energieverkauf und Pachtentgelte so viel Geld scheffelt, mag manchen seiner Kunden, der an einer Preissenkung interessiert wäre, ärgern. Aber es gilt zu bedenken, dass die Gemeindewerke Bobenheim-Roxheim GmbH jedes Jahr ein Speckpolster braucht, von dem sie bei anstehenden Investitionen zehren kann. Im nächsten Jahr zum Beispiel geht der Straßenausbau (Theodor-Heuss-Straße und Am weißen Pfad) weiter, den die Werke nutzen, um Stromleitungen oder Hausanschlüsse zu erneuern. 400.000 Euro sind nach Angaben von Geschäftsführerin Birgit Adrian dafür nötig. In der Gassparte des Unternehmens sind Investitionen von 205.000 Euro vorgesehen. Für beides reicht der geplante Gewinn locker, deshalb stellte Wolfgang Brauer (CDU) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag die Frage, wieso dann die Aufnahme eines Kredits von einer Million Euro im Wirtschaftsplan der Werke stehe. „So ein Kredit ist immer vorsorglich eingeplant“, sagte Bürgermeister Michael Müller (SPD). Diesmal sei es durchaus denkbar, dass er tatsächlich gebraucht werde – „wenn die Werke in Sachen Theodor-Heuss-Straße ganz schnell in Vorleistung treten müssen“. Das gemeindliche Kanalwerk wird das Jahr 2019 vermutlich mit einem Gewinn von rund 45.000 Euro abschließen. Seine Ausgaben für zum Beispiel Personal und die Nutzung der BASF-Kläranlage bestreitet das Werk hauptsächlich mit den Gebühren für die Entsorgung von Schmutz- und Regenwasser. Die bleiben laut Birgit Adrian mit 1,13 Euro beziehungsweise 0,89 Euro pro Kubikmeter unverändert. Die Gemeinde muss übrigens beim Betrieb der Werke einen Mindestgewinn erwirtschaften. Der wird nach Angaben der Verwaltung beim Abwasserwerk im kommenden Jahr unterschritten. „Das kann aber aufgrund der Gewinnrücklagen der Vorjahre toleriert werden“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat. Einen Kredit aufzunehmen sei nicht geplant. Investiert wird ins Leitungsnetz sowie in die Pumpwerke und die Regenrückhaltung. Nach dem Motto „Wenn die Straße nun schon mal aufgerissen wird ...“ nutzt auch das Kanalwerk den Ausbau der über einen Kilometer langen Theodor-Heuss-Straße, um Rohre und Anschlüsse zu sanieren. Alles in allem plant Birgit Adrian mit Investitionen in Höhe von 575.000 Euro.

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