Donnersbergkreis TTC greift in die taktische Trickkiste

Alsenborn. Der Pott wandert an den Donnersberg. Eine feine taktische Finte, ein kluger Schachzug machte es möglich. In der „Final-Four“-Endrunde des Bezirkspokals Westpfalz Nord in Alsenborn ließ der Bezirksliga-Zweite TTC Winnweiler sein Genie durchblitzen: Er spielte im Endspiel sein Ass aus – und überrollte Liga-Rivale Post SG Kaiserslautern II mit 4:0. Bereits das Halbfinale hatte der TTC gegen Bezirksklasse-Klub TuS Hirschhorn ohne Makel geholt. Ein Sahne-Tag.

Man weiß es: Der TTC Winnweiler baut öfters mal auf seine Spezialität. Ein Rezept sozusagen, das ihn – gerade in der Liga – einige Male schon vor Pleiten rettete oder ihm haushohe Kantersiege bescherte. Griffe in die taktische Trickkiste. Gerissen und effektiv. Sei es die Umstellung der Doppel. Oder gelegentlich der Einsatz von Edelreservisten. Der TTC probiert alles, er ist gewieft. „Ich wusste, dass ich gegen Marc Schlegler gut aussehe. Also war das die logische Wahl, mich nach vorne zu stellen“, erklärt Pokalheld Björn Böttger den schlauen Zug, der dem TTC-Trio den Pott brachte. Samstagmittag, Pokalfinale in Alsenborn, der TTC gegen die Post SG Kaiserslautern II: Mit seinen drei stärksten Offensiv-Akteuren – Carsten Wiegand, Christian Müller und eben Böttger – geht der Donnersberger Bezirksligist ins Spiel. In der Liga hatte der TTC eine überraschend deutliche 3:9-Klatsche kassiert. Post-Star Marc Schlegler, derzeit mit 12:0-Einzeln im vorderen Paarkreuz, schlug damals sowohl Müller als auch Wiegand. Also zieht Winnweiler die taktische Karte und stellt um. Böttger rutscht vor auf zwei, Müller nach hinten. Es lohnt sich: Nach Wiegands knappem 3:2 über Moritz Knieriemen schlägt auch Böttger Schlegler in fünf Sätzen – und stiehlt der Post den Optimismus. „Das hat ihnen die letzte Hoffnung genommen. Wenn von den beiden Spielen eines kippt, wäre es eng geworden“, so Böttger über den Trumpf. Müller hat gegen Alexander Pogostkin kaum Probleme, mit Böttger holt er schließlich auch noch das Doppel. 4:0. Ein Traum. „Es ist gelaufen wie am Schnürchen. Nachdem die Post gegen Alsenborn gewonnen hatte, hab’ ich gedacht, dass das kippen kann. Björns Sieg war die Vorentscheidung“, betont auch Gunter Franck, Liga-Kapitän und am Samstag Coach. Sein Meisterstück startete der TTC bereits im Halbfinale: Auch den TuS Hirschhorn – zwar nur aus der Bezirksklasse, dafür aber mit einer starken Pokal-Equipe – fegte er mit 4:0 vom Tisch. Nicht einen Punkt sollte der TTC Winnweiler an diesem Finaltag abgeben (ppp)

x