Donnersbergkreis Transfer-Knüller schlägt ein

HÖRINGEN. Wenn der Transfer-Knüller mit Wucht einschlägt. Oder: Ein abgeschriebenes Kellerkind rafft sich nochmal auf. „Er hat uns auf jeden Fall einen mentalen Schub gegeben“, sagt Wolfgang Frohs über sein zurückgekehrtes Talent. Mit Marcel Dohmen als neuer (alter) Nummer eins gelang dem ASV Höringen auf Anhieb der erst zweite Saisonsieg in der Bezirksliga Westpfalz Nord: Ein erstaunlich souveränes 9:3 beim TTC Brücken II hievt ihn hoch auf den drittletzten Platz. Dohmen haute alles weg.

WTTF Ramstein – TTC Winnweiler 4:9.

Es mag im Vorhinein vielleicht kinderleicht anmuten. Dass es meistens dann doch etwas schleppender zugeht, liegt in der Natur der Sache: Der Außenseiter kann entfesselt aufspielen, der Favorit spürt den Druck – „undankbar“, weiß TTC-Spielführer Gunter Franck. „Wenn man denkt, man ist überlegen und muss hoch gewinnen, läuft es nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Wir waren vielleicht nicht so konzentriert. Insgesamt war es jedoch ungefährdet“, bilanzierte er. Auf den ersten Blick schien die Herausforderung keine zu sein: Ohne ihr Spitzen-Duo liefen die „Löwen“ aus Ramstein auf, sind dazu Vorletzter. Eine Überraschung, dass die WTTF überhaupt vier Punkte einsackten. In der zweiten Einzelrunde ging das vordere TTC-Paarkreuz um Carsten Wiegand und Christian Müller, beide zuletzt schwächelnd, gegen Noppen-Fuchs Michael Ciolek und Thomas Vogg leer aus. Erst Günter Haag sorgte mit einem 3:2-Krimi für den Zapfenstreich. In Ramstein reicht das Pensum. Gegen andere muss der TTC zulegen – will er „Vize“ werden. Punkte TTC: Müller/Franck, Haag/Böttger, Müller, Wiegand, Haag (2), Böttger (2), Franck.TTC Brücken II – ASV Höringen 3:9. Er war so etwas wie der verlorengegangene Sohn. Herbert Denzer, der Abwehrstratege des ASV, hatte ihn aufgebaut, ihn jahrelang trainiert und stetig entwickelt. Bis Marcel Dohmen, heute 17-jährig, dann ging – vor fast genau zwei Jahren. Die Folgen: Der ASV stieg aus der Bezirksliga ab und direkt wieder auf, Dohmen reifte bei der TSG Kaiserslautern in der 1. Pfalzliga zum aktuell wohl stärksten Offensiv-Spieler des Donnersbergkreises. Am Samstag gab er sein Comeback im Höringer Dress. Und fertigte mal eben die beiden Brückener Kyrolos Fiedal und Moritz Barkowski ungeniert mit 3:0 ab. „Marcel hat super eindrucksvoll gespielt. So stehen wir gut. Wir haben Brücken ja überrollt“, war Mannschaftsführer Wolfgang Frohs beeindruckt, befürchtet aber auch: „So wird das nicht immer sein.“ Dohmen vorne, der unbequeme Routinier Martin Seib, ebenfalls doppelt erfolgreich, jetzt auf Drei – ein Trumpf, der den ASV vielleicht noch rettet... Punkte ASV: Frohs/Seib, Haag/Dohmen, Haag, Dohmen (2), Seib (2), Rubel, Denzer. TSG Kaiserslautern III – TTF Rockenhausen 9:3. „Da war nichts, aber auch rein gar nichts drin.“ Rockenhausens Ersatz Markus Harz gab es nonchalant zu. Ein total vergeigter Abend war es, leistungsmäßig der Tiefpunkt der laufenden Runde, Kollektivversagen. Wenigstens beim ungeschlagenen Primus, und dort muss ohnehin nichts gerissen werden. „Unsere Punkte müssen wir gegen die direkten Konkurrenten holen. Dass heute nichts machbar ist, war zu erwarten“, meinte TTF-Garant Günther Rutz, der sich – wie der Rest – auch mal eine Auszeit gönnte. Gegen Defensivspezialist Helmut Fisterer lieferte er sein schwächstes Einzel seit Monaten ab, nahezu 50 Prozent aller Vorhand-Schüsse hämmerte er neben den Tisch. Ungewohnt. 2:2 stand es, ehe Rutz seine erst zweite Pleite einsteckte. Früh war der Wille gebrochen, von insgesamt neun Einzelpartien holten die TTF nur eine. Das Schmankerl des Abends: Im Bruderduell setzte sich TSGler Lukas Bauer, amtierender VG-Meister, gegen Niclas durch. Klasse Top-Spin-Wechsel zeigten beide, Ballonabwehr, knallharte Schüsse und imposante Reaktionen. Würde Lukas Bauer wieder für die TTF antreten, er wäre der Star. Punkte TTF: Rutz/Bauer, Heintz/Nehm, Rutz. (ppp)

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